FRANKFURT (Dow Jones)--Klar über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten haben die Stimmung am deutschen Aktienmarkt am Freitag zeitweise stärker belastet. Mit 263.000 wurden im November deutlich mehr als die erwarteten 200.000 Stellen geschaffen. Auch blieb der Zuwachs der durchschnittlichen Stundenlöhne mit 0,55 Prozent weit über der Schätzung von 0,3 Prozent. Die Daten setzen die Fed unter Druck, eine anhaltend rigide Geldpolitik zu fahren. In ersten Kommentaren zeigten sich Volkswirte weiter überzeugt, dass die Fed im Dezember die Leitzinsen trotz der jüngsten Arbeitsmarktdaten nur noch verlangsamt um 50 Basispunkte anheben wird. Der DAX erholte sich deutlich von seinem Tagestief und gewann 0,3 Prozent auf 14.529 Punkte.


   EU-Erzeugerpreise fallen auf Monatssicht 

Positive Nachrichten von der Inflationsfront kamen derweil aus Europa. Die EU-Erzeugerpreise sanken im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen "nur" um 30,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der zweite Rückgang der Jahresteuerung in Folge. Aus Marktsicht stellten die Daten allerdings keine große Überraschung dar, haben zuletzt doch eine ganze Reihe von Preisdaten nahegelegt, dass der Inflationsgipfel wohl überschritten worden ist.

Unternehmensnachrichten waren weiterhin Mangelware. Als positive Nachricht aus dem Immobiliensektor wurde die am Vorabend leicht nach oben angepasste Unternehmensprognose von Patrizia gewertet. Zudem kauft das Unternehmen die dänische Advantage Investment Partners dazu, von der ein hohes Wachstum erwartet wird. Die Patrizia-Aktie legte um 3 Prozent zu. Auch andere Immobilienaktien erholten sich, der Sektor schaut auf ein schwieriges Jahr zurück. Vonovia gewannen 3 Prozent.

Stabilus rückten um 0,5 Prozent vor. Kurstreiber war hier die Ankündigung einer deutlichen Dividendenerhöhung auf 1,75 nach 1,25 Euro im Vorjahr. Die Erwartungen lagen eher um 1,60 Euro, meint ein Händler.


   Dr. Hönle warnt 

Die Dr. Hönle AG muss wegen der schleppenden Nachfrage nach Luftentkeimungsgeräten eine Wertberichtigung auf ihre Vorräte vornehmen. Zudem führen die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bei der Raesch Quarz (Germany), die die Gesellschaft Anfang November angekündigt hatte, zu Sonderkosten. Der Vorstand rechnet nun mit einem Betriebsergebnis (EBIT) 2021/22 von minus 9,5 bis minus 11 Millionen Euro. Zuvor hatte der Konzern einen Betriebsverlust in der Bandbreite von 3 bis 3,5 Millionen Euro erwartet. Die Aktie verlor 1 Prozent.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          14.529,39  +0,3%     -8,53% 
DAX-Future   14.539,00  +0,5%     -8,26% 
XDAX         14.531,17  +0,3%     -8,31% 
MDAX         26.183,85  +0,9%    -25,45% 
TecDAX        3.137,63  +0,1%    -19,96% 
SDAX         12.670,76  +0,9%    -22,81% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     141,99    -77 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           27         13     0          2.855,2        55,1    62,3 
MDAX          31         17     0            566,5        38,5    41,6 
TecDAX        18         12     0            628,0        21,6    26,2 
SDAX          52         15     3            131,4         9,9    18,0 
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December 02, 2022 11:40 ET (16:40 GMT)