FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es auch am Donnerstag nach oben. Das Rekordhoch schraubte der DAX auf 17.742 Punkte, aus dem Handel ging er 0,4 Prozent höher bei 17.678 Punkten. Impulse lieferte weiter die Berichtssaison vor allem in der zweiten Reihe und sorgte teils für heftige Kursausschläge. Ansonsten gab es Inflationsdaten. Wie auch in anderen Ländern schwächt sich der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland ab, die Preise kletterten im Februar um 2,5 Prozent. Der Preisauftrieb bei Dienstleistungen bleibt aber immer noch ungebrochen.

Insgesamt rechnet Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, auch in den kommenden Monaten mit einer volatilen Seitwärtsbewegung in der Inflationsentwicklung, aber mit keinem schnellen weiteren Rückgang. Zudem deuteten Daten aus den USA darauf hin, dass die Inflation dort ihren 2024er Höhepunkt bereits gesehen haben könnte.


   Beiersdorf verfehlt Erwartungen 

Mit einem Abschlag von 3,7 Prozent stellte die Aktie von Beiersdorf das Schlusslicht im DAX. Sowohl beim Wachstum im vierten Quartal als auch beim EBIT im zweiten Halbjahr wurden die Erwartungen verfehlt, stellten die Analysten der Deutschen Bank fest. Sie erwarten, dass der Konsens 2024 bei Umsatz und Marge leicht nach unten korrigiert wird.

Noch deutlicher ging es für die Aktie von Aixtron nach unten, die 18,6 Prozent verlor. Das Unternehmen habe unattraktive Geschäftszahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht, urteilte Warburg. Die etwas schwächer als gedacht veröffentlichte Prognose für das Jahr 2024 auf Umsatz- aber auch Ergebnis-Ebenen sowie die ungewöhnlich breite Spanne seien ebenfalls nicht positiv zu werten.

Nach einem vagen Ausblick ging es für die Aktie von Patrizia um 10,2 Prozent abwärts. Nach zwei Jahren mit stark rückläufigem EBITDA und sinkender EBITDA-Marge könnte sich der Trend weiter fortsetzen. Die Analysten von Baader sehen in der anfänglichen Prognose für 2024 erneut einen möglichen Rückgang um bis zu 45 Prozent, bestenfalls eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau.

Aber es gab auch positive Überraschungen. So fielen die Ergebnisse von SMA Solar (+14,9%) und der Ausblick auf 2024 besser aus, als die Analysten von Metzler erwartet hatten. Für 2024 plant das Unternehmen mit einem erneuten Umsatzplus.

Im DAX zeigten sich Covestro nach Zahlenausweis 1,8 Prozent im Plus. MTU Aero legten um 1,6 Prozent zu. Der Triebwerkshersteller hat im vierten Quartal mehr umgesetzt und verdient, im Gesamtjahr wegen der Probleme mit Triebwerken des Partners Pratt & Whitney aber einen Verlust geschrieben.

Bei Freenet (+2,4%) wiederum hoben die Analysten der DZ Bank die verlässliche Dividendenpolitik mit einer aktuellen Dividendenrendite von über 7 Prozent positiv hervor.


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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   17.678,19  +0,4%     +5,53% 
DAX-Future                            17.689,00  +0,3%     +4,47% 
XDAX                                  17.657,08  +0,3%     +5,30% 
MDAX                                  25.824,65  -0,2%     -4,84% 
TecDAX                                 3.388,33  -0,0%     +1,53% 
SDAX                                  13.772,39  +0,0%     -1,35% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              132,73    +43 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           24         15     1          5.651,3       102,8    59,4 
MDAX          23         27     0          1.299,1        65,8    27,5 
TecDAX        17         12     1          1.323,6        33,7    18,8 
SDAX          33         33     4            179,9        11,7    10,7 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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February 29, 2024 11:51 ET (16:51 GMT)