AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Immobilienkonzern Patrizia blickt vorsichtig auf das laufende Jahr. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe eine Herausforderung, insbesondere im Immobilienbereich, teilte das Unternehmen am Mittwochabend bei Vorlage von vorläufigen Zahlen in Augsburg mit. Der Bewertungsdruck auf Immobilien sollte bis ins Geschäftsjahr 2024 anhalten. Für das laufende Jahr peilt das SDax-Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 30 bis 60 Millionen Euro an. Die Aktie fiel deutlich.
Das Papier gab am Donnerstagvormittag um gut sieben Prozent nach. Während die Zahlen etwa im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten, sei das Ziel für den operativen Gewinn für das laufende Jahr vorsichtig, schrieb Analyst Kai Klose von der Berenberg Bank.
2023 sank das operative Ergebnis um 31,5 Prozent auf 54,1 Millionen Euro. Gründe seien unter anderem das schwache Immobilienumfeld und Reorganisationsaufwand gewesen, hieß es. Unter dem Strich fiel auf die Anteilseigner ein Gewinn von 5,8 Millionen Euro, ein Fünftel weniger als im Vorjahr.
Die verwalteten Vermögenswerte von Patrizia verringerten sich Ende 2023 im Vergleich zu Ende 2022 um 3,2 Prozent auf 57,3 Milliarden Euro. Die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren stiegen weiter an, bis Ende Dezember um mehr als vier Prozent auf gut 251 Millionen Euro. Die unter anderem durch Transaktionen erzielten Gebühreneinnahmen sanken hingegen deutlich, sodass die gesamten Gebühreneinnahmen um knapp vier Prozent auf gut 312 Millionen Euro zurückgingen.
Trotz der getrübten Stimmung in der Immobilienbranche will Patrizia etwas mehr an seine Aktionäre ausschütten. Der Vorstand schlage für 2023 eine Dividende von 34 Cent je Aktie vor, teilte das Unternehmen ebenfalls am Mittwoch mit. Das wäre ein Cent mehr als im Vorjahr und die sechste Erhöhung seit Beginn der Zahlungen im Geschäftsjahr 2017. Analysten rechneten im Schnitt mit einer Dividende von knapp 19 Cent.
Zukünftig will der Patrizia-Vorstand die Dividenden stetig steigern. Langfristig strebt das Unternehmen an, mehr als die Hälfte des auf die Aktionäre entfallenden Konzernjahresüberschusses in Form von Dividenden auszuschütten. Allerdings sei dies abhängig von der Bilanzstärke, der Profitabilität und der verfügbaren Liquidität des Konzerns sowie dem allgemeinen Marktumfeld.
Bereits bei Vorlage der Neunmonatszahlen im November hatte Patrizia angekündigt, die Dividendenpolitik neu auszurichten./mne/ngu/men