Düsseldorf (Reuters) - Thyssenkrupp will bei der Umstellung auf eine grüne Stahlproduktion Tempo machen.

Der Konzern wolle hierzu am Standort Duisburg eine Großanlage errichten, mit der der Werkstoff ab 2026 klimaschonender hergestellt werden könne, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Investitionen

beliefen sich auf mehr als zwei Milliarden Euro, woran sich Thyssenkrupp mit einem nicht bezifferten Betrag beteiligen wolle. Dabei dürfte es sich um einen dreistelligen Millionenbetrag handeln. Der Bau stehe unter dem Vorbehalt einer Förderung durch die öffentliche Hand. Die Anlage solle eine Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen haben und mit der Produktion 2026 beginnen.

"Wir unterstreichen damit unseren Anspruch, auch beim Stahl einen entscheidenden und vor allem schnellen Beitrag zur grünen Transformation zu leisten", betonte Konzernchefin Martina Merz. Thyssenkrupp wolle im Wettbewerb um die grünen Stahlmärkte der Zukunft eine führende Rolle spielen, sagte Stahlchef Bernhard Osburg.

GRÜNER STAHL - DIE KONKURRENZ IST GROSS

Thyssenkrupp steht bei dem Umbau zu einer klimaschonenden Produktion und der Herstellung grüner Stahlprodukte im Wettbewerb mit Konkurrenten wie Salzgitter und ArcelorMittal. Diese treiben ebenfalls Projekte voran. Eine Schlüsselrolle soll dabei Wasserstoff spielen. Bislang gehört die Schwerindustrie zu den größten Produzenten klimaschädlichen Kohlendioxids. Die von Thyssenkrupp geplante Anlage sei größer als ursprünglich geplant. Damit beschleunige der Konzern den Start in die CO2-arme Stahlproduktion und leiste einen wichtigen Beitrag zur Erreichung nationaler und europäischer Klimaziele. "Zugleich wird der steigenden Nachfrage nach klimafreundlichem Stahl Rechnung getragen und der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft forciert."

Die Arbeitnehmervertreter hatten in den vergangenen Monaten immer wieder darauf gedrängt, in Sachen grüner Produktion Nägel mit Köpfen zu machen, da die Märkte für CO2-arme Stahlprodukte bereits jetzt hochliefen. "Der Stahl von morgen muss klimaneutral sein", sagte Stahl-Betriebsratschef Tekin Nasikkol.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)