Kopenhagen (Reuters) - Der nach Produktionskapazität weltgrößte Schmuckhersteller Pandora hat am Montag trotz einer Prognoseanhebung Börsianer enttäuscht.

Zwar profitierte das dänische Unternehmen von einer hohen Nachfrage in den USA, doch das Absatzwachstum in den weltweiten Pandora-Filialen blieb mit fünf Prozent deutlich hinter den Analystenprognosen zurück, die mit einem Plus von 14 Prozent gerechnet hatten. An der Börse in Kopenhagen verloren die Aktien am Montag zeitweise mehr als sieben Prozent.

Dabei blickt der für seine silbernen Charms-Armbänder bekannte Konzern etwas optimistischer auf das Gesamtjahr, weil das Geschäft in den USA wegen der gelockerten Corona-Maßnahmen derzeit floriert. Pandora rechnet nun mit einem leicht höheren organischen Wachstum von 18 bis 20 Prozent anstelle von 16 bis 18 Prozent. Auch die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) sieht das Unternehmen mit 24 bis 24,5 Prozent etwas höher als in der vorherigen Prognose von 23 bis 24 Prozent. Im dritten Quartal lag diese Kennzahl bei 20,2 Prozent. Der Ausblick sei "auf der schwachen Seite", urteilte Analyst Markus Borge Heiberg von Kepler Cheuvreux.

Im dritten Quartal kletterte der Umsatz organisch um 14 Prozent auf 4,73 Milliarden Dänische Kronen (rund 635,8 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 war das ebenfalls ein Anstieg, und zwar um neun Prozent. Der Absatz der Pandora-Filialen, der sogenannte Sell-out, blieb dahinter zurück, weil der Umsatz auch den Verkauf an andere Einzelhändler außerhalb des Pandora-Filialnetzes umfasst, die in Erwartung des Weihnachtsgeschäfts ihre Lager auffüllten. "Das Sell-out-Wachstum war enttäuschend im dritten Quartal", sagte Sydbank-Analyst Per Fogh. Im vom Weihnachtsgeschäft dominierten vierten Quartal erwartet Pandora, dass das Sell-out-Wachstum das organische Umsatzwachstum übertrifft, im Gesamtjahr werde es nur etwas darunter liegen.