Von Denise Roland

LONDON (Dow Jones)--Haleon plc, die Ausgliederung des Consumer-Healthcare-Geschäfts von GSK, kam bei ihrem Börsendebüt am Montag in London auf einen Marktwert von rund 30,5 Milliarden britischen Pfund. Die Börsennotierung ist eine der größten in London seit Jahren und die größte Unternehmensveränderung für GSK - bis vor kurzem unter dem Namen Glaxosmithkline bekannt - seit der Gründung durch eine Megafusion im Jahr 2000.

Die GSK-Aktie verliert am Vormittag in London 19,5 Prozent bzw. 334,00 Pence an Wert auf 1.384,20; die neue Haleon-Aktie notiert zu Handelsbeginn bei 333 Pence.

Im Rahmen der Abspaltung erhielten die GSK-Aktionäre für jede Aktie 1 Haleon-Aktie und können diese sofort verkaufen.

Im Zusammenhang mit der Abspaltung zahlte Haleon eine Sonderdividende von rund 7 Milliarden Pfund an GSK, die die Schuldenlast des Arzneimittel- und Impfstoffherstellers deutlich reduzieren und ihm mehr Flexibilität für Investitionen in seine Pipeline geben wird.

Die seit langem erwartete Ausgliederung ist eine wichtige Säule des Plans von GSK-CEO Emma Walmsley, das Wachstum anzukurbeln. Nach Angaben des Unternehmens wird der Schritt es ihm ermöglichen, sich stärker auf die Entwicklung neuer Medikamente zu konzentrieren und mehr finanzielle Mittel für Geschäftsabschlüsse bereitzustellen.

Bei Haleon handelt es sich um ein reines Consumer-Healthcare-Unternehmen. Sein Produktportfolio reicht von Standardprodukten wie Sensodyne-Zahnpasta und Aquafresh-Mundwasser, die häufig von Konsumgüterherstellern verkauft werden, bis hin zu rezeptfreien Medikamenten wie Panadol und Advil, die in der Regel von Pharmaunternehmen vertrieben werden. Zum Portfolio gehört auch das rezeptfrei erhältliche Schmerzpräparat Voltaren.

Haleon wurde aus den Consumer-Health-Geschäften von GSK, Novartis AG und Pfizer Inc. gebildet. GSK und Novartis hatten 2015 ihr Consumer-Healthcare-Geschäft im Rahmen einer größeren Transaktion zusammengelegt. Dieses Geschäft wurde später mit dem Consumer-Healthcare-Geschäft von Pfizer fusioniert. GSK erklärte zum Zeitpunkt der Transaktion, dass es beabsichtige, die Einheit schließlich auszugliedern.

Pfizer hält weiterhin 32 Prozent an Haleon, GSK 13,5 Prozent. Beide Unternehmen können die Anteile nach einer Sperrfrist veräußern, die im Laufe dieses Jahres ausläuft.

Haleon erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 10 Milliarden Pfund, mehr als doppelt soviel wie die 4 Milliarden Pfund 2014. Chief Executive Brian McNamara sieht das Umsatzplus mittelfristig bei 4 bis 6 Prozent pro Jahr und damit über dem Branchendurchschnitt von 3 bis 4 Prozent, unter anderem durch die Förderung des Online-Verkaufs und die weitere Expansion in Schwellenländer.

Haleon setzt außerdem darauf, dass in den kommenden vier Jahren zwei verschreibungspflichtige Medikamente durch neue Regulierungen in den rezeptfreien Status wechseln.

(Mitarbeit: Steffen Gosenheimer)

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DJG/DJN/uxd/smh

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July 18, 2022 06:09 ET (10:09 GMT)