13.07.2015 - comdirect Brokerage Index Juni: Privatanleger warten weiter ab

Aktienkäufe und -verkäufe eher ausgeglichen - Langfristige Fondsinvestments werden weiterhin abgestoßen - Indexstand Juni: 98,0 Punkte

Quickborn. Die deutschen Privatanleger läuten die Sommerpause ein. Zwar sind die Tradezahlen im vergangenen Monat etwas gestiegen, insgesamt bewegte sich die Handelsaktivität aber auf einem eher geringen Niveau - bei einer leicht gestiegenen Verkaufstendenz. Das zeigt der aktuelle comdirect Brokerage Index, der von 100,0 Punkten auf 98,0 Punkte gesunken ist. "Die Anleger reagieren weiterhin abwartend. Einerseits spricht der Mangel an Anlagealternativen und die grundsätzlich positiven Aussichten von Aktien für den Wertpapierkauf, andererseits sind viele Anleger aber auch skeptisch in Anbetracht des nun doch deutlichen Abschmelzens der sehr dynamisch erreichten Höchststände. Der Ausblick auf einen möglichen Grexit hinterlässt ebenso seine Spuren", sagt Stefan Wolf, Produktmanager Trading bei comdirect.



Quelle: comdirect bank AG

Während bei einem Großteil der Anlageklassen eher Verkaufslaune herrschte, sind die Aktienkäufe- und verkäufe eher ausgeglichen. So lag der Brokerage Index für Aktien im Juni bei 100,4 Punkten (Vormonat: 105,4 Punkte). Neben Daimler, BMW, der Allianz sowie der Deutschen Bank fand sich auch die Aktie von Gerry Weber unter den Top-Käufen des vergangenen Monats. "Hier haben die Anleger nach der Bekanntgabe der schwachen Halbjahresbilanz und der gesenkten Prognose für das laufende Geschäftsjahr zugegriffen, und nach dem Kursrutsch günstig Papiere zugekauft", so Wolf. Kasse gemacht haben die Privatanleger hingegen bei K+S: "Das Übernahmeangebot durch den kanadischen Düngerhersteller Potash nutzten viele Privatanleger für Gewinnmitnahmen", sagt Wolf. Neben K+S waren darüber hinaus Daimler, die Allianz, die Deutsche Bank sowie die Deutsche Telekom unter den meist verkauften Papieren.

In der Anlageklasse der Fonds ist der Brokerage Index zwar von 90,7 Punkten auf 92,6 Punkte gestiegen, bleibt damit jedoch auf einem niedrigen Niveau. "Die Verkaufsneigung überwiegt in dieser Anlageklasse deutlich - das zeigt sich insbesondere bei den Publikumsfonds. ETFs sind hingegen eher gefragt", erklärt Wolf. Stark abgestoßen wurden im Juni zudem die Anleihen. Hier ist der Brokerage Index mit 81,3 Punkten um 10,1 Punkte gefallen. Unter den Top-Verkäufen befanden sich ausschließlich griechische Staatsanleihen.

Der comdirect Brokerage Index im Detail Juni 2015 Mai 2015
Index gesamt 98,0 100,0
Aktien 100,4 105,4
Fonds (ohne Sparpläne) 92,6 90,7
Zertifikate 98,4 99,4
Renten 81,3 91,4
Optionsscheine 96,7 99,2

Hintergrund comdirect Brokerage Index
Der comdirect Brokerage Index erscheint monatlich. Die Daten zur Berechnung des Indexes sind repräsentativ für das Verhalten der Privatanleger in Deutschland. Der Index zeigt, ob die handelsaktiven Privatanleger tendenziell eher Wertpapiere kaufen oder ob sie eher verkaufen. Für die Berechnung des Indexwertes werden die Wertpapierkäufe den -verkäufen der rund 880.000 Depotkunden der comdirect bank AG gegenübergestellt und mit dem Durchschnitt des vorangegangenen Jahres verglichen. Beim Gesamtindex werden die Wertpapierklassen Aktien, Fonds, Zertifikate, Renten und Optionsscheine entsprechend ihres Anteils an den Gesamtorderzahlen berücksichtigt. Ein Indexwert für jede einzelne Anlageform wird jeweils gesondert berechnet. Orders institutioneller Kunden und Sparpläne fließen nicht in die Auswertung ein. Für die Berechnung des Indexes ist es unerheblich, ob die Gesamtzahl der Wertpapierorders im Berichtsmonat gestiegen oder gesunken ist. Ein Indexstand über 100 Punkten zeigt an, dass im betrachteten Monat im Vergleich zum Referenzzeitraum Wertpapiere eher gekauft wurden. Ein Stand unter 100 Punkten zeigt im Vergleich zum Referenzzeitraum an, dass Wertpapiere eher verkauft wurden. Weitere Informationen zum comdirect Brokerage Index und zur Methodik finden Sie in einem Factsheet, das wir Ihnen gerne zusenden.

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