Zürich (awp) - Die Börsenbetreiberin SIX hat im vergangenen Jahr wie bereits in Aussicht gestellt einen Milliardenverlust erlitten. Gleich zwei grosse Abschreiber - bei der spanischen Börse und bei der Worldline-Beteiligung - sind der Grund.

Die SIX fuhr 2023 ein Minus von 1,0 Milliarden Franken ein, wie sie am Mittwoch mitteilte. Mitte Dezember hatte die SIX bereits einen Verlust in der Grössenordnung von 1,0 bis 1,1 Milliarden angekündigt. 2022 hatte sie einen Reingewinn in der Höhe von 185 Millionen erzielt. Und allein im ersten Halbjahr 2023 verdiente die SIX 105 Millionen Franken.

Der Betriebsgewinn EBIT rutschte auf -975,0 Millionen ab. Der Betriebsertrag stieg um 2,1 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken.

Sehr wenig Börsenhandel

Schuld am Riesenloch ist einerseits der Zahlungsverkehrsanbieter Worldline, an dem die SIX eine Beteiligung von 10,5 Prozent hält. Angesichts des Einbruchs des Aktienkurses des französischen Unternehmens (-57%) musste die SIX eine negative Wertanpassung in Höhe von 862 Millionen vornehmen.

Andererseits musste bei der spanischen Börse zudem der sogenannte Goodwill um 340 Millionen nach unten korrigiert werden. "Goodwill" entsteht beim Kauf eines Unternehmens zu einem Kaufpreis über dem Buchwert. Grund sind die gestiegenen Diskontsätze und geringere Handelsvolumen in Spanien und dem Rest Europas.

Ohne die Wertberichtigungen läge das Konzernergebnis bei 181 Millionen und damit leicht tiefer als 2022. Wechselkursbereinigt hätte die SIX ihr Ergebnis aus dem Vorjahr um 1,3 Prozent gesteigert, hiess es.

Synergien und Sparmassnahmen

Der Verwaltungsrat will der Generalversammlung für 2023 eine höhere ordentliche Dividende von 5,20 Franken pro Aktie vorschlagen. Für das Jahr 2022 gab es für die Aktionäre - rund 120 Finanzinstitute - 5,10 Franken je Aktie.

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 rechnet die SIX mit ähnlich herausfordernden politischen und makroökonomischen Bedingungen für die Wirtschaft und die Gesellschaft wie 2023. Mittelfristig will die Finanzinfrastruktur-Betreiberin jedoch einen Umsatzanstieg von mehr als 3 Prozent im Jahr erreichen.

Auch die Profitabilität solle kontinuierlich gesteigert werden. Dabei stehen Kostensynergien und gezielte Sparmassnahmen im Fokus.

ys/jb