Viele setzen den Rotstift beim Personal an. Nachfolgend eine Übersicht der angekündigten Kürzungen:

AUTOMOBIL

* AUTOLIV: Der schwedische Hersteller von Airbags und Sicherheitsgurten will weltweit rund 8000 Arbeitsplätze streichen.

* BOSCH: Der Automobilzulieferer stellt weltweit rund 1200 Stellen bis 2026 im Auto-Software-Geschäft zur Disposition, davon etwa 950 in Deutschland. Auch bei der Antriebssparte an den baden-württembergischen Standorten Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen sollen bis Ende 2025 bis zu 1500 Jobs wegfallen. In der Steuergeräte-Sparte streicht der Konzern bis zu 500 Stellen an seinen deutschen Standorten in der Verwaltung und Entwicklung, ebenfalls bis Ende 2025. Der Geschäftsbereich BSH Hausgeräte plant den Abbau von etwa 3500 Arbeitsplätzen in der Verwaltung, das entspricht rund sechs Prozent der weltweiten Belegschaft.

* CONTINENTAL: Der Autozulieferer baut seine kriselnde Autosparte um und streicht weltweit Tausende Jobs, vor allem in der Verwaltung. In der Forschung und Entwicklung seien davon im Zuge eines Effizienzprogramms 1750 Arbeitsplätze betroffen. Zudem bezifferte Continental den im Herbst angekündigten Personalabbau, der überwiegend die Verwaltung betrifft, auf 5400 Stellen. Ob damit auch insgesamt 7150 der gut 203.000 Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen, hängt von alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten beim Konzern ab. 40 Prozent der wegfallenden Arbeitsplätze sind in Deutschland angesiedelt.

* JOHNSON MATTHEY: Der britische Katalysatorenhersteller baut etwa 600 Stellen im Supportbereich ab.

* MICHELIN: Der französische Reifenhersteller zieht sich aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurück und streicht bis Ende 2025 mehr als 1500 Stellen.

* POLESTAR: Der schwedische Elektroautobauer baut weltweit etwa 450 Stellen ab. Das sind 15 Prozent der Jobs des von Volvo Cars und dem chinesischen Autobauer Geely gegründeten Unternehmens.

* STELLANTIS: Der italienisch-französische Autokonzern reagiert mit Kurzarbeit auf die schwächelnde Nachfrage für sein Elektromodell Fiat 500 E, wovon 2250 Mitarbeiter im größten Fiat-Werk Mirafiori in Turin betroffen sind. In Frankreich streicht der Konzern 600 Arbeitsplätze mit Zeitverträgen.

* VALMET: Der finnische Auto-Zulieferer verhandelt über die Entlassung von 130 Mitarbeitern.

* VOLKSWAGEN: Der Autobauer richtet seine mit großen Schwierigkeiten gestarteten Softwaretochter Cariad neu aus und hat einen Sanierungsplan vorgelegt, nach dem 2000 Stellen wegfallen sollen. Der Stellenabbau soll 2024 beginnen.

BANKEN UND FINANZEN

* BANCO BPM: Die italienische Bank will 1600 Mitarbeiter entlassen, zugleich aber 800 junge Leute einstellen.

* BARCLAYS: Das Finanzinstitut hat im Rahmen der im vergangenen Jahr angekündigten Sparmaßnahmen 2023 rund 5000 Stellen abgebaut. Einem Insider zufolge plant die Bank ein neues Sparprogramm und wird womöglich Tausende von Arbeitsplätzen abbauen. Insgesamt könnten 1500 bis 2000 Stellen hauptsächlich im internen Dienstleistungsbereich gestrichen werden.

* BNP PARIBAS BANK POLSKA: Die polnische Bank hat sich mit den Gewerkschaften auf Entlassungen von bis zu 800 Mitarbeitern im Zeitraum 2024 bis 2026 geeinigt.

* DEUTSCHE BANK: Deutschlands größtes Geldhaus will nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr den Sparkurs fortsetzen und 3500 Stellen abbauen.

* LLOYDS: Bei der führenden britischen Großbank müssen im Rahmen einer Umstrukturierung rund 1600 Mitarbeiter aus dem Filialnetzwerk ihren Hut nehmen.

* METRO BANK: Das britische Geldhaus hat massive Kostensenkungen und die mögliche Streichung von rund einem Fünftel der Arbeitsplätze angekündigt.

* WORLDLINE: Der französische Zahlungsabwickler peilt den Abbau von acht Prozent seiner weltweiten Jobs an.

CHEMIE UND PHARMA

* BAYER: Der Pharma- und Agrarchemiekonzern plant eine neue Organisationsstruktur, mit dem ein erheblicher Personalabbau in den deutschen Konzerngesellschaften verbunden ist. Der Vorgang soll spätestens bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein. Eine konkrete Zahl nannte das Unternehmen bislang nicht. Bayer beschäftigt in Deutschland derzeit rund 22.200 Mitarbeiter.

* EVONIK: Der Spezialchemiekonzern reagiert mit einem forcierten Abbau von Stellen auf die Branchenkrise. Evonik will bis 2026 bis zu 2000 der aktuell rund 33.000 Arbeitsplätze streichen, rund 1500 davon in Deutschland.

* LANXESS: Der Kölner Spezialchemiekonzern will angesichts schwacher Geschäfte im Zuge seines Sparprogramms weltweit 870 Stellen abbauen, davon 460 Stellen in Deutschland.

* ROCHE: Der Schweizer Pharmakonzern baut in der klinischen Entwicklung von Medikamenten Arbeitsplätze ab, wovon weniger als 340 Personen sind. Dies entspricht weniger als sechs Prozent der Belegschaft des Bereichs Pharma Product Development.

EINZELHANDEL UND KONSUMGÜTER

* BARRY CALLEBAUT: Der im Vorjahr angekündigte Umbau des Schweizer Schokolade- und Kakaoherstellers könnte fast ein Fünftel der Belegschaft den Job kosten. Das Unternehmen bereitet den Abbau von bis zu 2500 der mehr als 13.000 Stellen vor.

* ELECTROLUX: Der schwedische Haushaltsgerätehersteller will sich in drei regionale Geschäftsbereiche und zwei globale Produktlinien umstrukturieren, was voraussichtlich rund 3000 Jobs kosten wird.

* HUSQVARNA: Der schwedische Gartengerätehersteller will etwa 300 Stellen streichen. Diese kommen zu den 1000 wegfallenden Arbeitsplätzen hinzu, die der Konzern 2022 beschlossen hatte.

* H&M: Der schwedische Modehändler beabsichtigt in Spanien nach Angaben von Gewerkschaften über ein Fünftel seiner Filialen schließen und bis zu 588 Beschäftigte entlassen.

* SAINSBURY: Die britische Supermarkt-Kette will rund 1500 Stellen streichen.

INDUSTRIE UND MASCHINENBAU

* ALSTOM: Der französische Zugbauer will seine Liquiditätsprobleme in den Griff bekommen und in diesem Zusammenhang unter anderem 1500 Arbeitsplätze streichen.

* SANDVIK: Der schwedische Werkzeugmaschinenbauer plant den Abbau von rund 1100 Stellen.

* TATA STEEL: Der indische Stahlproduzent baut in den Niederlanden rund 800 Arbeitsplätze ab und will dadurch seine Rentabilität steigern. Zum Jahresende schließt der Konzern seine beiden Hochöfen in Großbritannien, wodurch 2800 Stellen wegfallen.

LOGISTIK

* MAERSK: Die dänische Großreederei will wegen der niedrigeren Frachtraten und einer mauen Nachfrage insgesamt 10.000 Stellen abbauen.

* KUEHNE+NAGEL: Nach dem Ende des Corona-Booms baut der Logistikkonzern weltweit würden unter zwei Prozent der Stellen ab. Zum Jahresende beschäftigte das Unternehmen aus der Schweiz rund 81.000 Personen.

TECHNOLOGIE

* IG GROUP: Die britische Online-Handelsplattform setzt zehn Prozent ihres Personals vor die Tür.

* NOKIA: Der finnische Mobilfunkausrüster reagiert auf die schwache Nachfrage mit dem Abbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen.

* SAP: Durch den verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) stehen bei Europas größtem Softwarehaus Tausende Stellen auf dem Prüfstand. Vom Konzernumbau sind etwa 8000 der insgesamt mehr als 105.000 Arbeitsplätze betroffen.

* TELEFONICA: Der spanische Telekommunikationsriese einigte mit den Gewerkschaften auf die Entlassung von bis zu 3421 Mitarbeitern in Spanien bis 2026.

ANDERE

* CAPITA: Der britische Outsourcing-Spezialist kündigt weltweit etwa 900 Personen.

* DELIVERY HERO: Der Essenslieferant verschärft seinen Sparkurs und plant Stellenstreichungen in seiner Berliner Zentrale. Auch zwei der weltweiten Tech-Hubs in der Türkei und Taiwan will das Unternehmen schließen. Wie viele Beschäftigte davon betroffen sein werden, gab Delivery Hero nicht bekannt. Die Zahl der Mitarbeiter in der Zentrale und den globalen Servicebereichen ist 2023 etwa 13 Prozent gesunken.

* GLOVO: Auch die spanische Tochter von Delivey Hero tritt wegen einer schwächelnden Nachfrage auf die Kostenbremse und kündigte den Abbau von 250 Stellen an. Dies entspricht 6,5 Prozent der Belegschaft.

* MIELE - Der Haushaltsgeräte-Hersteller hat angekündigt, bis zu 2700 von 23.000 Stellen zu streichen oder zu verlagern.

* NESTE: Der finnische Kraftstoff-Hersteller baut angesichts eines zunehmenden Wettbewerbs bei erneuerbaren Kraftstoffen weltweit 400 Stellen ab.

* ROLLS-ROYCE: Der britische Triebwerksbauer streicht mitten im Luftfahrt- und Rüstungsboom 2500 seiner 42.000 Arbeitsplätze, womit das Management den Konzern auf Rendite trimmen will. Wo die Stellen beim Zulieferer für Boeing und Airbus wegfallen sollen, blieb offen. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten von Rolls-Royce arbeiten in Deutschland.

* SHELL: Der britische Ölriese hat Medienberichten zufolge damit begonnen, über den angekündigten Abbau von 15 Prozent hinaus weitere Stellen in seiner Sparte für kohlenstoffarme Energien abzubauen.

* SKY: Der britische Bezahlfernseh-Plattform Sky setzt Insidern zufolge 1000 Angestellte bis 2024 vor die Tür.

* UNIVERSAL MUSIC GROUP: Der Musikriese Universal Music trennt sich 2024 von einer unbestimmten Zahl von Mitarbeitern.

(Zusammengestellt von Agata Rybska, Louise Breusch Rasmussen, Boleslaw Lasocki, Laura Lenkiewicz und Victor Goury-Laffont, geschrieben von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)