Es stimmt, dass das rasante Wachstum von Block, Inc., das früher Square hieß - es hat seinen Umsatz in acht Jahren verzwölffacht - und die Exzentrik seines Gründers wohl kaum ohne Misstrauen bleiben konnten.

Im Segment der börsennotierten Online-Zahlungsdienst-Akteure findet man eine bunte Mischung: Da ist PayPal, dessen Expansion maßgeblich auf einer aggressiven Strategie externen Wachstums beruht; Adyen, das Anti-PayPal, das sich für organisches Wachstum entschieden hat; und Worldline, dessen wackeliges Gefüge kürzlich ins Wanken geriet.

Siehe dazu unsere Artikel PayPal Holdings: Neue Ära und Adyen: Europäischer Stern am Zahlungsmarkt.

Und natürlich Block, eine Art PayPal on Steroids, das sich allmählich von seinem traditionellen Zahlungsdienstleistungsgeschäft rund um Square gelöst hat, um die umstrittene CashApp zu entwickeln und sich den Kryptowährungen – insbesondere Bitcoin – zuzuwenden.

In Sachen Wachstum steht Block klar an der Spitze: Das Segment Square verzeichnete 2023 ein Umsatzwachstum von 12%, konnte sich jedoch nicht der Margenkontraktion entziehen, die auch seine Mitbewerber betrifft. CashApp hingegen boomt weiterhin mit einem Umsatzwachstum von 33% im abgelaufenen Jahr.

CashApp hat Square überholt und repräsentiert nun zwei Drittel des konsolidierten Umsatzes von Block. Hier liegt das Risiko, denn dieses Wachstum wird hauptsächlich von Bitcoin angetrieben, mit Kryptowährungstransaktionen, die ebenfalls zwei Drittel der CashApp-Einnahmen ausmachen.

Das wird Bitcoin-Enthusiasten freuen, doch konservativere Anleger könnten darin ein leuchtend rotes Warnsignal sehen. Es ist zudem anzumerken, dass Block selbst in Bitcoin investiert hat, allerdings in einem vernachlässigbaren Umfang im Vergleich zu seinen Vermögenswerten oder seiner Marktkapitalisierung.

Block und PayPal werden mit vergleichbaren Umsatzmultiplikatoren bewertet. Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den beiden ist, dass PayPal – derzeit nicht in Bestform – jährlich zwischen 3 und 4 Milliarden Dollar an freiem Cashflow generiert, während Block weiterhin Geld verliert und enorme Summen in Aktienoptionen verbrennt.

Zwei unterschiedliche Welten also, und zwei Unternehmen, die in ähnlichen Geschäftsfeldern tätig sind, sich aber an sehr unterschiedliche Anlegerkreise richten.