Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Talfahrt an den europäischen Börsen setzt sich zum Wochenstart nach schwachen Vorlagen aus den USA und aus Asien fort. Der DAX fällt um 1,2 Prozent auf 13.974 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,5 Prozent auf 3.781 Punkte nach. Dabei liegen alle großen Stoxx-Branchenindizes im Minus. Einerseits leiden zinssensible Branchen wie Technologie unter den Spekulationen auf höhere Zinsen, andererseits geraten konjunkturabhängige Werte mit dem anhaltenden Lockdown in Schanghai und dem Ukraine-Krieg unter Druck.

Der Stoxx-Index der rohstoffnahen Basic Resources fällt um 5,7 Prozent, der Index der Technologie-Aktien um 1,5 Prozent. Lediglich der Index der Versorger-Aktien kann sich mit einem Plus von 0,3 Prozent der Talfahrt entziehen.

"Die hohe Inflation zehrt an der Konsum- und an der Investitionsneigung", so ein Marktteilnehmer. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, auch weil sich die Lieferkettenprobleme wegen des Lockdown in Schanghai erst einmal weiter verschärfen dürften. Neue Aufschlüsse zur Unternehmensstimmung dürfte am Vormittag der ifo-Geschäftsklima-Index bringen.

"Auch der Wahlsieg von Emmanuel Macron wird von der allgemeinen Risikoaversion erst einmal in den Hintergrund gedrängt", sagt der Marktteilnehmer. Der CAC-40 fällt um 1,6 Prozent und damit etwa so stark wie die anderen Länder-Indizes.

"Zu Käufen verleitet Macrons Wahlsieg heute so gut wie niemanden", sagt auch Thomas Altmann von QC Partners. Zwar atme der Markt angesichts des Wahlsiegs durch: "Das Aufatmen bedeutet allerdings nur, dass der ganz große Kursrutsch ausbleibt", meint der Vermögensverwalter. "Die Angst vor kurzfristig sinkenden Unternehmensgewinnen angesichts höherer Energie- und Kapitalkosten bleibt riesengroß", ergänzt er.

Im DAX fallen SAP um weitere 2,1 Prozent und Fresenius Medical Care um 1,8 Prozent. Auf der anderen Seite ziehen RWE um 1,2 Prozent an.


    Roche erhöht Dividende - Kurseinbruch bei Philips 

Als gut werden die Umsatzzahlen von Roche zum ersten Quartal im Handel bewertet. Der Schweizer Pharmakonzern habe ihn mit 10 Prozent zum Vorjahr stärker als erwartet gesteigert. Für Rückenwind in der Aktie sollte der bestätigte Ausblick für das Gesamtjahr sorgen und die Ankündigung einer erneuten Dividendenerhöhung. Trotzdem verliert der Kurs 1,9 Prozent.

Philips brechen um 10,3 Prozent ein. Philips hat für das Berichtsquartal einen Nettoverlust von 151 Millionen Euro verzeichnet nach einem Gewinn von 39 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg von 3,83 Milliarden Euro auf 3,92 Milliarden Euro und übertraf damit die Analysten-Erwartungen.


   Ubisoft weiter von Übernahmespekulation gestützt 

Die Liste potenzieller Kaufinteressenten an Ubisoft wird immer größer. Die Analysten von Jefferies nennen Wettbewerber wie Activision, Take Two oder auch Epic. Aber auch Plattformanbieter wie Microsoft oder Sony könnten Interesse haben. Die dritte Gruppe besteht für die Analysten aus Meta, Amazon, Google. Nun habe Bloomberg nach dem Kurssprung um 11 Prozent am Freitag noch Private Equity in den Ring geworfen und auf erste Überlegungen und frühe Gespräche verwiesen. Der Kurs legt um weitere 5,2 Prozent zu.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.781,27      -1,5%        -58,74         -12,0% 
Stoxx-50                3.669,03      -1,4%        -50,49          -3,9% 
DAX                    13.974,43      -1,2%       -167,66         -12,0% 
MDAX                   30.447,74      -1,1%       -352,42         -13,3% 
TecDAX                  3.140,04      -1,0%        -32,58         -19,9% 
SDAX                   14.046,25      -1,3%       -178,98         -14,4% 
FTSE                    7.384,44      -1,8%       -137,24          +1,9% 
CAC                     6.477,98      -1,6%       -103,44          -9,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,89                    -0,08          +1,07 
US-Zehnjahresrendite        2,82                    -0,08          +1,31 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:11 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0732      -0,7%        1,0768         1,0786   -5,6% 
EUR/JPY                   137,47      -1,0%        138,35         138,83   +5,0% 
EUR/CHF                   1,0281      -0,6%        1,0320         1,0333   -0,9% 
EUR/GBP                   0,8422      +0,0%        0,8418         0,8392   +0,2% 
USD/JPY                   128,08      -0,3%        128,47         128,72  +11,3% 
GBP/USD                   1,2742      -0,7%        1,2792         1,2849   -5,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,5878      +1,0%        6,5881         6,5279   +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                38.435,59      -3,1%     38.993,01      39.797,12  -16,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  98,31     102,07         -3,7%          -3,76  +34,0% 
Brent/ICE                 102,65     106,65         -3,8%          -4,00  +34,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.917,49   1.930,70         -0,7%         -13,21   +4,8% 
Silber (Spot)              23,78      24,25         -1,9%          -0,47   +2,0% 
Platin (Spot)             927,30     933,65         -0,7%          -6,35   -4,5% 
Kupfer-Future               4,53       4,59         -1,4%          -0,06   +1,7% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 25, 2022 03:45 ET (07:45 GMT)