Verschiedene Anbieter berichten wahrnehmbar, transparent und umfassend zu Nachhaltigkeitsthemen. Aber was macht die schweigende Mehrheit der Fondsanbieter und Gesellschaften ohne spezifische Berichterstattung? Insgesamt herrscht Unsicherheit über die Herangehensweise, wie eine ESG-Berichterstattung zu erfolgen hat. Auf gemeinsame Kriterien und eine einheitliche Sprache konnte man sich bisher nicht einigen. Allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass sich ESG-Ziele nicht einfach mit der Teilnahme an einem globalen Standard wie GRESB (Global Real Estate Sustainability Benchmark) oder der Berichterstattung nach GRI (Global Reporting Initiative) ergeben. Es bedingt vielmehr einer intensiven Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und Ansprüchen an ESG-Kriterien.
Sind die entsprechenden Kriterien definiert, folgen manche Anbieter dem internationalen Ruf und erklären GRESB auch für den Schweizer Markt als die passende ESG-Benchmark. Und GRESB scheint sich tatsächlich immer mehr als führendes Bewertungssystem zur Messung der Nachhaltigkeits-performance von Immobilienunternehmen und Immobilienfonds durchzusetzen. Eine Teilnahme am GRESB-Rating nimmt jedoch hohe Ressourcen in Anspruch - gerade für kleinere Anbieter ist die Hürde zu einer Teilnahme immer noch sehr hoch. Dementsprechend ist die Immobilienbranche immer noch weit von einem einheitlichen Ansatz entfernt. Trotzdem können wir festhalten, dass sich in den letzten zwei Jahren sehr vieles in die richtige Richtung entwickelt hat.
Bestandesaufnahme
Vieles wird gemacht, wenig wird berichtet
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Grossteil der Immobilienanbieter bereits sehr viel in den Aspekten Umwelt, Soziales und Unternehmensführung unternehmen. Im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung tun sich einige Anbieter jedoch noch schwer. Genügte vor wenigen Jahren die Aussage, dass ESG-Aspekte für das Unternehmen wichtig sind, werden heute je länger je mehr sichtbare Resultate, wie zum Beispiel die Publikation des CO2-Absenkungspfads, gefordert. An einer ESG-Zielsetzung, passend zur Kultur und zum Geschäftsmodell, kommt bald kein Anbieter mehr vorbei. Wird das Erreichte stringent und regelmässig kommuniziert, ist es für Investoren in indirekte Immobilienanlagen Schweiz zukünftig einfacher zu erkennen, wie nachhaltig ihre Investitionen sind. Den Anbietern ist geraten, sich auf eine übersichtliche Anzahl an Kennzahlen für die einzelnen ESG-Segmente zu einigen. Eine Vereinheitlichung dieser Beurteilungskriterien erscheint in diesem Zusammenhang sinnvoll.
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GKB - Graubündner Kantonalbank published this content on 01 December 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 01 December 2021 13:40:07 UTC.