Zürich (awp) - Die Zinsen auf den Sparkonten steigen weiter. Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent erhöht hat, haben bis am Freitag mehrere Banken Zinserhöhungen auf ihren Konten angekündigt.

Neben der grossen Zürcher Kantonalbank (ZKB) und der Raiffeisen sind es vor allem kleinere Institute, die entsprechende Schritte bekanntgegeben haben. So erhöhen auch die Zuger, die Graubündner, die Aargauische oder die Nidwaldner Kantonalbank ihre Zinsen.

Bei der ZKB etwa erhalten Kunden neu auf Sparkonten einen Zins von 0,75 Prozent bis zu einem Betrag von 50'000 Franken. Zuvor hatte die Bank Vermögen auf diesen Konten bis zu einem Betrag von 25'000 Franken mit 0,5 Prozent verzinst. Bei der Raiffeisen werden die Zinsempfehlungen für Sparkonten an die Raiffeisenbanken per 1. August 2023 erhöht. Die Höhe der neuen Zinsempfehlung wird aber erst in den nächsten Tagen festgelegt, wie ein Sprecher zur Nachrichtenagentur AWP sagte.

Die Zuger Kantonalbank gibt Kundinnen und Kunden per 1. August auf dem Sparkonto plus bis zu einem Guthaben von 200'000 Franken neu 1,0 Prozent pro Jahr. Das Vorsorgekonto Sparen 3 wird neu ebenfalls mit 1,0 Prozent verzinst. Beim Sparkonto Firmen werden die Zinsen bis zu einem Kontostand von 200'000 Franken auf 0,7 Prozent angehoben, wie das Institut am Donnerstag mitteilte.

Bei der Graubündner Kantonalbank erhalten Sparer je nach Stufe der GKB-Sparpyramide ab 1. Juli bis zu 1,25 Prozent Zins. Aufs klassische Sparkonto gibt es 0,6 Prozent, aufs Jugendsparkonto 1,0 Prozent. Bei der Nidwaldner KB gibt es neu ebenfalls Zinssätze von bis zu 1,0 Prozent, genau wie bei der Aargauischen Kantonalbank. Dort gibt es 1,0 Prozent inklusive Bonus. Dieser werde ausbezahlt, sofern keine Belastung während des Kalenderjahres erfolge. 

1,0 Prozent erhalten die Kunden bis 25'000 Franken Guthaben auch bei der Online-Bank Yuh, hinter der Swissquote und die Postfinance stehen. Für Guthaben zwischen 25'000 und 100'000 Franken gibt es 0,75 Prozent. Ob die Kunden der eigentlichen Postfinance profitieren, ist hingegen noch nicht klar: "Wir prüfen eine allfällige Anpassung der Zinssätze", sagte eine Sprecherin zu AWP.

Und schliesslich teilten auch die Baloise Bank AG, die Valiant Bank und die Hypi Lenzburg mit, die Zinssätze auf sämtlichen Konten des Sparsortiments zu erhöhen. Bei der Valiant gibt es per 1. Juli etwa 0,85 Prozent Zins aufs Cash Deposit Konto. Per 1. August 2023 folgen dann auch im Vorsorgesortiment Zinssatzerhöhungen. Bei der Hypi Lenzburg gibt's maximal 0,90 Prozent. Und bei der Baloise Bank gibt es auf dem Sparkonto "Baloise Sparen Bonus" 1,25 Prozent.

Konsumentenschutz fordert mehr Zins

Höhere Zinsen für Sparer fordert nach dem SNB-Entscheid übrigens auch der Konsumentenschutz. Er rät den Bankkundinnen und -kunden in einem Communiqué vom Donnerstag, die Konditionen bei den Banken zu vergleichen. "Die Spannbreite bei der Verzinsung von Sparkonten ist gross", wird Geschäftsführerin Sara Stalder zitiert.

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