Chur (awp) - Die Führung der Graubündner Kantonalbank (GKB) will sich weiterhin nicht zu allfälligen Krediten an die österreichische Signa-Gruppe äussern. Bankpräsident Fanconi begründete dies am Freitag an der Bilanzmedienkonferenz in Chur mit der Wahrung des Bankkundengeheimnisses.

Verschiedene Medien hatten zuvor unter Berufung auf eine Gläubigerliste über ein Engagement des Bündner Kantonsinstituts von rund 60 Millionen Euro spekuliert. Diese 60 Millionen stehen einem Gesamtkreditvolumen von rund 24 Milliarden Franken gegenüber. Das gesamte Kreditportfolio sei von hoher Qualität, versicherten die Verantwortlichen vor den Medien. Davon zeugten auch die tiefen bonitätsbedingten Wertberichtigungen auf dem Kreditgeschäft von 3,5 Millionen Franken im Jahr 2023, wovon lediglich 1 Million auf ein einzelnes Engagement entfalle, präzisierte CEO Daniel Fust.

Vor diesem Hintergrund gebe es für die GKB keinen Grund, das Bankgeheimnis aufzuheben, stellte Fanconi klar. Andere Institute wie die Obwaldner Kantonalbank oder die Walliser Kantonalbank hatten für bestimmte Sachverhalte eine solche Aufhebung erreicht.

Guter Start ins neue Jahr

Sehr zufrieden und erfreut zeigten sich die Verantwortlichen vor den Medien derweil über den Jahresabschluss 2023. "2023 war ein sehr guter Jahrgang für die GKB", sagte der Bankpräsident. Die Bank habe trotz eines anspruchsvollen Umfelds geliefert. Auch der Start ins neue Jahr sei gut gelungen, fügte Fanconi an.

Ein Wermutstropfen im Berichtsjahr war der Netto-Neugeldabfluss von 0,5 Milliarden. Grund dafür ist die neue Tochtergesellschaft BZ Bank. Diese musste im zweiten Halbjahr einen einmaligen Abfluss von etwas mehr als 1 Milliarde Franken hinnehmen. Diese Assets seien aber nicht ertragsrelevant, betonte CEO Fust.

gab/kw