Zürich (awp) - Die Stimmung an den Aktienmärkten bleibt auch zum Wochenschluss trüb. Entsprechend startet der Schweizer Aktienmarkt denn auch mit weiteren Verlusten in den Handel. Für die gesamte Woche zeichnet sich aktuell ein Minus von annähernd 2 Prozent ab. Börsianer sprechen von einer tristen Börsenwoche. Insbesondere die Entwicklung in China bereite aktuell Sorgen, heisst es in einem Kommentar der Graubündner Kantonalbank. "Der positive Impuls aus der Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft von Anfang Jahr war nur von kurzer Dauer. Sentiment-Indikatoren schwächen sich entsprechend ab."

Auch müsse sich zeigen, wie sich die Zweit- und Drittrundeneffekte der China-Probleme insbesondere auf die Anleihen- und Aktienmärkte in Europa auswirken werden, ergänzt ein Händler. Dass der hochverschuldete chinesische Immobilienentwickler Evergrande in den USA einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 15 gestellt hat, trägt zur Nervosität bei. Zudem findet an den Terminbörsen ein kleiner Verfallstermin statt. Dabei kann es bei einigen Aktien zu unerwarteten Kursreaktionen kommen. Aber auch die US-Notenbank hat mit dem Protokoll der jüngsten Sitzung zu der schlechten Stimmung beigetragen. Die Mitschrift zeigt, dass sich die Währungshüter die Türen für weitere Zinsschritte offengehalten haben.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,28 Prozent auf 10'854,66 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,31 Prozent auf 1707,68 und der breite SPI um 0,24 Prozent auf 14'318,84 Zähler. Im SLI-Werte geben 24 Titel nach und sechs legen zu.

Die grössten Abgaben verzeichnen zunächst die beiden Uhrenhersteller Richemont (-1,3%) und Swatch (-0,8%). Gerade mit dem getrübten Wirtschaftsaussichten in China kommt es bei beiden Werten immer wieder zu Abgaben, da Asien zu den Schlüssel-Absatz-Regionen zählt.

Aber auch Zykliker wie Adecco, Geberit oder ABB stehen mit Abgaben von bis zu 0,8 Prozent auf den Verkaufslisten. Bei Geberit reagieren nun zahlreiche Analysten mit angepassten Prognosen auf die schwachen Zahlen.

Das überschaubare Gewinnerfeld führen Swisscom (+0,5%) an.

Das eigentliche Nachrichtenaufkommen findet in den hinteren Reihen statt. Dort sind Emmi (+2,4%) nach Zahlen zunächst gesucht. Abwärts geht es hingegen für und PSP (-0,4%) und Mobilezone(-1,0%) nach Zahlen. U-blox brechen nach gesenkter Guidance um 15 Prozent ein.

hr/kw