München (Reuters) - Der japanische Pharmakonzern Daiichi Sankyo will sein Werk im bayerischen Pfaffenhofen an der Ilm für eine Milliarde Euro zum Forschungs- und Entwicklungszentrum für Krebstherapien ausbauen.

Dabei sollen bis 2030 mindestens 350 Arbeitsplätze für Forscher, Ingenieure und Biotechnologie-Experten entstehen, wie das Unternehmen am Freitag bei einem Besuch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Pfaffenhofen nördlich von München ankündigte. Bisher produziert Daiichi Sankyo dort Medikamente gegen Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, künftig geht es auch um neuartige Behandlungsmethoden von Brust-, Lungen- und Magenkrebs.

Die Japaner setzen auf die Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Technologie (ADC), eine Immuntherapie gegen Krebs. "Wir sind auf dem Weg, eines der weltweit führenden Onkologie-Unternehmen zu werden", sagte der Europa-Chef von Daiichi Sankyo, Masahiro Kato. Mit der neuen Antikörper-Technologie werde das Unternehmen "sehr wahrscheinlich in die erste Liga der Biotech-Unternehmen" im deutschsprachigen Raum aufsteigen. Der auf ADC spezialisierte Pharmakonzern Seagen war kürzlich für 43 Milliarden Dollar an den Branchenriesen Pfizer gegangen. Auch die Mainzer BioNTech setzt auf diese Technologie.

Lauterbach sagte, die Investition von Daiichi Sankyo stärke "Deutschland als Standort für Forschung und Produktion". Das motiviere die Bundesregierung, die Pharmaforschung und -produktion weiter zu fördern und zu beschleunigen. Die Japaner sind in Pfaffenhofen bereits seit mehr als 60 Jahren vertreten.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)