Wie die Bayern am Dienstag mitteilten, schließen sie sich der 2017 gestarteten Plattform der Chinesen an. Baidu bringe in die Partnerschaft seine Kompetenz in künstlicher Intelligenz und beim autonomen Fahren ein, Infineon seine Expertise in der Automobilelektronik, etwa bei Mikrocontrollern oder Radar- und Lidar-Sensorchips. Rund 100 Entwickler aus der Branche hätten sich dem Programm angeschlossen, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Zulieferer Continental hatte im vergangenen Jahr eine Kooperation mit Baidu angekündigt.

Entwicklungs-Plattformen sind inzwischen in der Autobranche beliebt, um aufwendige technologische Neuerungen voranzutreiben. Alle großen Fahrzeugbauer und ihre Lieferanten arbeiten mit Hochdruck an Systemen für selbstfahrende Autos und Mobilitätsdienste; Allianzen mit Technologieunternehmen sind dabei an der Tagesordnung. China als größter Pkw-Markt der Welt gilt dabei als besonders wichtig, weil das Land die Größe des heimischen Marktes auch dafür nutzt, Technologie-Trends zu bestimmen.

Der weltgrößte Chiphersteller Intel teilte auf der Technikmesse CES in Las Vegas mit, dass künftig zwei Millionen Fahrzeuge von BMW, Nissan und VW die Technologie seiner Kamera-Tochter Mobileye nutzen würden, um Daten für den Einsatz in speziellen Karten fürs autonome Fahren zu sammeln. Der US-Konzern hatte das israelische Unternehmen im vergangenen Jahr gekauft, um mit Rivalen wie Qualcomm oder Nvidia im schnell wachsenden Geschäft mit Technologie fürs autonome Fahren mithalten zu können. Intel kündigte zudem an, sich mit dem chinesischen Fahrzeughersteller SAIC bei der Entwicklung zusammenzuschließen; auch hier soll die Kameratechnik von Mobileye zum Einsatz kommen. Auch mit BMW und anderen Partnern tüfteln die Amerikaner an selbstfahrenden Autos. Der US-Chiphersteller Nvidia hatte am Montag in Las Vegas eine Zusammenarbeit mit Volkswagen und dem Mitfahrdienst Uber angekündigt.