FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch kaum bewegt in den Handel gestartet. Dabei ist zu sehen, dass der Euro-Stoxx-50 erneut auf Jahreshoch notiert, der breite Stoxx-600 sogar erneut ein Allzeithoch erreicht. Der DAX stagniert bei 15.771 Punkten, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,1 Prozent auf 4.193 Zähler. Die Umsätze an den Börsen bleiben wegen der Urlaubszeit weiterhin niedrig. Die Quartalszahlen liefern einmal mehr die Impulse für die Einzelwerte. Spannend wird es dann am Nachmittag, wenn die US-Verbraucherpreise (CPI) veröffentlicht werden. Denn sollte die US-Inflation erneut mit Werten über der 5-Prozentmarke erscheinen, dürfte das Kartenhaus der Notenbanken mit dem angeblich nur "temporären" Inflationsanstieg weiter in sich zusammensacken. Der Druck auf die Fed für ein baldiges Zurückfahren der Anleihekäufe nähme damit zu.

Selbst bei der Kernrate gehen Volkswirte von einem Anstieg um 4,4 Prozent zum Vorjahr aus. Sie enthält nicht die Inflationstreiber wie die Energiepreise. Inklusive Energie wird mit einem Anstieg um 5,3 Prozent gerechnet. Analysten weisen darauf hin, dass auch das gleichzeitig veröffentlichte Realeinkommen wichtig sei, um zu erkennen, ob Löhne als Inflationstreiber wirkten.


   Windkraftsektor schwach - Vestas senkt Margenprognose 

Abgaben belasten die Aktien der Hersteller von Windkraftanlagen wie Nordex und Siemens Gamesa nach einer Prognosekürzung durch Vestas. "Das Geschäft läuft zwar rund, aber die Gewinnschätzungen werden durch solche Aussagen nach oben gekappt", sagt ein Händler. Vestas hat unter Erwartung liegende Geschäftszahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht und die Umsatzerwartung leicht gesenkt. Die Margenerwartung wurde deutlicher gesenkt auf im Mittel 6 nach 7 Prozent. Als Belastungsfaktoren werden vor allem steigende Kosten und auch Probleme in den Lieferketten angeführt. Vestas verlieren 2 Prozent, für die Aktie von Siemens Gamesa geht es um 1 Prozent nach unten, Nordex verlieren um 1,4 Prozent.

Nach überzeugenden Geschäftszahlen geht es für die Aktie der ABN Amro um 2,7 Prozent nach oben. So ist der Nettogewinn Jefferies zufolge rund 48 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Dies sei auch auf die Auflösungen von Rückstellungen sowie verbesserte Betriebskosten zurückzuführen. Auch beim Kernkapital liegt die Quote oberhalb der Erwartung. Es sei zu erwarten, das Analysten in Folge nun ihre Schätzungen nach oben anpassen werden, heißt es.

Der Energieversorger Eon hat im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und seinen Jahresausblick angehoben. Grund hierfür ist die Rückerstattung von Aufwendungen für den Erwerb von Reststrommengen. Zudem profitierte der Konzern im zweiten Quartal von Kosteneinsparungen im britischen Vertriebsgeschäft und einem höheren Gasabsatz aufgrund der kühlen Witterung. Eon geben dennoch um 0,8 Prozent nach, an der Börse wird darauf verwiesen, dass die Prognoseanhebung auf einem Einmaleffekt beruhe.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess (minus 1,3 Prozent) hat im zweiten Quartal von einer starken Nachfrage aus der Automobilbranche profitiert. Umsatz und Ergebnis stiegen stärker als erwartet, auch weil der Konzern die höheren Rohstoffpreise größtenteils weitergeben konnte. Die EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr hob Lanxess abermals an. Negativ auf das Ergebnis wirkten sich Wechselkurseffekte, hohe Frachtkosten und vor allem in Deutschland deutlich gestiegene Energiekosten aus.

Für die Aktien aus dem Stahlsektor geht es nach Vorlage der Geschäftszahlen nach unten. So verlieren Thyssenkrupp um 5,2 und Salzgitter um 3,8 Prozent.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.192,78      +0,1%          4,96         +18,0% 
Stoxx-50                3.639,98      +0,2%          5,78         +17,1% 
DAX                    15.770,87      +0,0%          0,16         +15,0% 
MDAX                   35.760,31      -0,3%        -89,82         +16,1% 
TecDAX                  3.829,89      -0,2%         -9,47         +19,2% 
SDAX                   16.829,22      -0,4%        -59,20         +14,0% 
FTSE                    7.188,67      +0,4%         27,63         +10,8% 
CAC                     6.833,63      +0,2%         13,42         +23,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,45                    +0,01          +0,13 
US-Zehnjahresrendite        1,37                    +0,01          +0,45 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 8:35 Uhr  Di, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1715      -0,0%        1,1711         1,1724   -4,1% 
EUR/JPY                   129,78      +0,1%        129,67         129,59   +2,9% 
EUR/CHF                   1,0818      +0,0%        1,0814         1,0812   +0,1% 
EUR/GBP                   0,8477      +0,1%        0,8470         0,8467   -5,1% 
USD/JPY                   110,78      +0,2%        110,73         110,54   +7,3% 
GBP/USD                   1,3820      -0,2%        1,3825         1,3846   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,4900      +0,0%        6,4871         6,4876   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                46.409,51      +1,5%     46.149,01      45.253,51  +59,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,43      68,29         +0,2%           0,14  +42,0% 
Brent/ICE                  70,81      70,63         +0,3%           0,18  +39,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.732,25   1.729,03         +0,2%          +3,23   -8,7% 
Silber (Spot)              23,35      23,33         +0,1%          +0,03  -11,5% 
Platin (Spot)           1.003,00     999,50         +0,4%          +3,50   -6,3% 
Kupfer-Future               4,34       4,35         -0,4%          -0,02  +22,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 11, 2021 04:12 ET (08:12 GMT)