FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Donnerstagmittag etwas leichter. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 15.585 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent nach auf 4.275 Punkte. "Die meisten an der Börse warten bereits auf den am Freitag fälligen US-Arbeitsmarktbericht", so Thomas Altmann von QC Partners. Er könnte eine Vorentscheidung liefern, ob die US-Notenbank die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung erneut lediglich um 25 oder wieder um 50 Basispunkte erhöht.

"Der DAX ist und bleibt im Moment erstaunlich robust gegen schlechte Nachrichten", sagt Altmann weiter. Auch das 15-Jahres-Hoch der 2-jährigen Bundesanleihen-Zinsen hätten den Index nicht in die Knie zwingen können. Während sich Altmann fragt, woher der DAX die Widerstandskraft gegen schlechte Nachrichten nimmt, verweisen andere Marktteilnehmer auf die Bewertung. So liege das Kurs-Gewinn-Verhältnis im DAX bei lediglich 11 verglichen mit etwa 18 im US-Index S&P-500.


   LEG Immobilien brechen ein - Dividende gestrichen 

LEG Immobilien sacken um 11,7 Prozent ab - abgestraft werden sie für die Streichung der Dividende. Die komplette Streichung der Dividende kommt für Berenberg überraschend. Die Analysten sprechen von einem negativen Signal, auch wenn man die dahinter stehende Absicht verstehe, die Verschuldung abzubauen. Das Unternehmen habe bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 angedeutet, dass die bisherige Dividendenpolitik möglicherweise überprüft werden müsse, wenn die steigenden Energiekosten dazu führen sollten, dass Mieter stärker als erwartet unterstützt werden müssten. Auch bei Vonovia gibt es mit Blick auf die hohe Verschuldung des Unternehmens seit geraumer Zeit die Diskussion, ob der DAX-Konzern die Dividende senkt - oder auch ausfallen lässt. Vonovia fallen um 4,4 Prozent, Aroundtown um 5,5 und TAG Immobilien um 5,2 Prozent.

Die Aktien von Außenwerber und Ströer-Konkurrent JC Decaux setzen ihre Talfahrt in Paris fort und bauen ihr Minus auf 14,8 Prozent aus. Hier belastet ein schwächerer Ausblick als erwartet. Vor allem der für das Wachstum des organischen Umsatzes für das erste Quartal liege darunter, kommentieren die Analysten der Citi. JC Decaux erwarte nur ein Wachstum von rund 2,5 Prozent, das einen prozentual zweistelligen Rückgang in China beinhalte. Die Citi-Analysten hatten aber im Konzern ein Wachstum von 5,3 Prozent erwartet, der Konsens sogar 8 Prozent. Dies zeige, dass sich das Wachstum sogar in anderen Regionen außerhalb Chinas abschwächt.

Für die Aktie der angeschlagenen Credit Suisse geht es um 5,5 Prozent nach unten. "Einen Geschäftsbericht zu verschieben, kommt nie gut an", sagt ein Händler. Dies sorge für Unsicherheit bei Investoren. Die US-Aufsicht SEC hat von der Bank Details zu ihrer Cashflow-Berechnung 2019 und 2020 gefordert.


   Deutsche Post überzeugt mit Ausblick - Warten auf Urabstimmungsergebnis 

Deutsche Post legen nach Zahlen und Ausblick um 0,9 Prozent zu, mit Spannung wird weiter auf das Ergebnis der Urabstimmung gewartet. Die Deutsche Post DHL vereint nach Überzeugung von Stifel ein langfristiges strukturelles Wachstum, eine starke Barmittelgenerierung, eine attraktive Bewertung und eine solide Dividendenrendite von rund 5 Prozent. Angesichts des traditionell konservativen Ansatzes des Unternehmens bei der Erstellung von Prognosen ist Stifel der Ansicht, dass der Ausblick für 2023 die Befürchtungen der Anleger eines steilen Gewinneinbruchs wirksam dämpfen wird

Hannover Rück fallen um 1,5 Prozent. Der Wirbelsturm "Ian" hat den Versicherungskonzern 322 Millionen Euro gekostet und damit deutlich mehr als die ursprünglich angenommenen 276 Millionen.


   SMA Solar überrascht mit starken Zahlen 

SMA Solar steigen nach überraschend guten Zahlen um 4,6 Prozent. Die Lieferengpässe würden die hohe Nachfrage spiegeln, der Auftragseingang sei stark. Ein noch höherer Umsatzanstieg werde nur durch die Engpässe gekappt. "Besonders gut dürfte daher der Ausblick ankommen, dass es im zweiten Halbjahr besser wird", kommentiert ein Händler. Dies dürfte am Markt die Fantasie auf noch höhere Umsatz- und Gewinnanstiege in Zukunft wecken.

Gerresheimer steigen nach einer Hochstufung auf "Übergewichten" durch JP Morgan um 1,6 Prozent. Hugo Boss fallen um 1,5 Prozent, der Ausblick liegt aber laut Baader im Rahmen der Erwartungen. In der dritten Reihe legen Pfandbriefbank nach ihren Zahlen 2,2 Prozent zu.

Klöckner & Co geben dagegen nach ihren Zahlen 3,8 Prozent ab. Wie von Warburg Research erwartet hat sich die operative Performance von Klöckner im vierten Quartal verlangsamt. Das liege an nachlassenden positiven Effekten durch den Stahlpreis.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.274,90        -0,3%        -13,55         +12,7% 
Stoxx-50                3.888,29        -0,3%        -10,33          +6,5% 
DAX                    15.584,52        -0,3%        -47,35         +11,9% 
MDAX                   28.253,12        -1,9%       -558,62         +12,5% 
TecDAX                  3.243,42        -0,7%        -22,88         +11,0% 
SDAX                   13.422,08        -0,9%       -115,58         +12,6% 
FTSE                    7.888,41        -0,5%        -41,51          +6,4% 
CAC                     7.305,39        -0,3%        -19,37         +12,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,68                      +0,04          +0,11 
US-Zehnjahresrendite        3,98                      -0,01          +0,10 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Do, 7:50 Uhr  Mi, 17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0577        +0,3%        1,0552         1,0560   -1,2% 
EUR/JPY                   143,96        -0,6%        144,16         144,46   +2,6% 
EUR/CHF                   0,9914        -0,1%        0,9918         0,9924   +0,2% 
EUR/GBP                   0,8892        -0,1%        0,8898         0,8917   +0,5% 
USD/JPY                   136,15        -0,8%        136,65         136,81   +3,8% 
GBP/USD                   1,1894        +0,4%        1,1860         1,1843   -1,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,9729        +0,1%        6,9797         6,9569   +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                21.647,08        -0,8%     21.703,20      22.187,32  +30,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,76        76,66         +0,1%          +0,10   -4,7% 
Brent/ICE                  82,74        82,66         +0,1%          +0,08   -3,1% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  41,70        42,34         -1,5%          -0,64  -45,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.819,72     1.814,00         +0,3%          +5,72   -0,2% 
Silber (Spot)              20,14        20,08         +0,3%          +0,07  -16,0% 
Platin (Spot)             950,05       940,95         +1,0%          +9,10  -11,0% 
Kupfer-Future               4,05         4,04         +0,1%          +0,00   +6,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 09, 2023 06:50 ET (11:50 GMT)