Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Schlechter als erwartet verlaufene Immobilienverkäufe zwingen China Evergrande dazu, seinen Umschuldungsplan in Höhe von 35 Milliarden Dollar zu verwerfen, der das Überleben des Bauträgers sichern sollte. Das Unternehmen sucht nun nach einem anderen Weg. Evergrande erklärte zudem, dass man erste Gespräche über eine Neuverhandlung des Umschuldungsplans mit Gläubigern führe, darunter chinesische Banken und internationale Anleihegläubiger. Ohne eine neue Vereinbarung könnten die Anleihegläubiger, die Evergrande rund 15 Milliarden Dollar geliehen haben, eine Liquidation des Unternehmens anstreben und den ohnehin schon angeschlagenen Immobilienmarkt in China weiter unter Druck setzen.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


                              Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.370,25  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  14.911,00  +0,3% 
Nikkei-225                32.695,41  +0,9% 
Hang-Seng-Index           17.813,78  -1,3% 
Kospi                      2.491,44  -0,7% 
Shanghai-Composite         3.118,74  -0,4% 
S&P/ASX 200                7.062,50  -0,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Stark unter Druck stehen in Hongkong Immobilienaktien, allen voran der bereits seit Monaten wankende Immobilienriese China Evergrande, dessen Kurs um rund ein Viertel einbricht. Auslöser ist die Nachricht, dass China Evergrande wegen schlechter als erwartet verlaufener Immobilienverkäufe einen Umschuldungsplan in Höhe von 35 Milliarden Dollar verwerfen muss, der das Überleben des Unternehmens sichern sollte. Für China Country Garden geht es um fast 7 Prozent nach unten. Das Unternehmen kämpft ebenfalls mit Liquiditätsproblemen, konnte zuletzt aber Zahlungsaufschübe erreichen. Longfor büßen 4,8 Prozent und China Vanke 2,6 Prozent und geraten ebenfalls in den Sog von Evergrande. Auf die Stimmung an den chinesischen Börsen drückt daneben etwas, dass S&P Global Ratings seine Wachstumsprognose für 2023 auf 4,8 von 5,2 Prozent gesenkt hat und auch die Prognose für 2024. Das dürfte auch die Stimmung am Aktienmarkt in Sydney belasten, weil China das wichtigstes Abnehmerland für die rohstoffdominierte Industrie Australiens ist. Positiver Ausreißer ist die freundlich tendierende Börse in Tokio. Für Rückenwind sorgt, dass die japanische Notenbank am Freitag trotz steigender Preise und wachsender Erwartungen einer strafferen Politik ihren ultraexpansiven Kurs bestätigt hat. Abgegeben werden aber Aktien von Banken, weil die Leitzinsen in Japan damit negativ bleiben. Daiichi Sankyo steigen dagegen um 2,1 Prozent. Treiber sind positive Studienergebnisse eines Medikaments gegen Brustkrebs.

US-NACHBÖRSE

Rite Aid gaben minimal nach. Das Unternehmen verhandelt über einen Konkursplan, der die Schließung von etwa 400 bis 500 Filialen vorsieht, wie das Wall Street Journal am Freitag berichtete. Personen, die mit den Gesprächen zwischen Rite Aid und den Gläubigern vertraut sind, sagten demnach, dass die Anleihegläubiger gerne eine größere Anzahl von Apothekenstandorten auflösen wollten. Southwest Gas Holdings (-2,2%) profitierten nicht mehr davon, dass die Tochtergesellschaft Centuri bei der US-Börsenaufsichtsbehörde einen vertraulichen Antrag auf einen Börsengang gestellt hat. Southwest hatte bereits zuvor Pläne zur Ausgliederung seines Infrastrukturdienstleistungsgeschäfts bekannt gegeben. Vaccinex folgt mit einer Zusammenlegung seiner Aktien im Verhältnis 15:1 ab dem 26. September der Vorgabe der Börse, wonach ein Aktienkurs auf längere Sicht mindestens 1 Dollar betragen muss. Der Kurs gab um 6,3 Prozent auf 0,14 Dollar nach.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          33.963,84  -0,3%  -106,58      +2,5% 
S&P-500        4.320,06  -0,2%    -9,94     +12,5% 
Nasdaq-Comp.  13.211,81  -0,1%   -12,18     +26,2% 
Nasdaq-100    14.701,10  +0,0%     6,85     +34,4% 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 864 Mio  846 Mio 
Gewinner             1.372       462 
Verlierer            1.513     2.489 
unverändert             94        52 
 

Knapp behauptet - Die Unsicherheit über den weiteren zinspolitischen Kurs der US-Notenbank dominierte weiter. Auch fallende Renditen am Anleihemarkt konnten die Akteure nicht zu Aktienkäufen animieren. Konjunkturseitig ist das Bild weiter durchwachsen, wobei insbesondere der US-Arbeitsmarkt robust scheint. Die Autoaktien General Motors (-0,4%) und Stellantis (+0,1%) zeigten sich von der Ausweitung der Streiks durch die United Auto Workers (UAW) wenig beeindruckt. Ford (+1,9%) profitierten aber davon, dass die Streiks dort nicht ausgeweitet werden, weil es Fortschritte in den Verhandlungen gibt. Microsoft verloren 0,8 Prozent. Dass die britische Kartellaufsicht ihre Zustimmung zum Kauf von Activision Blizzard (+1,7%) signalisierte, sorgte für keinen Impuls. Intel (-1,4%) litten darunter, dass die EU-Kommission erneut eine Geldbuße im Zusammenhang mit dem Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung verhängte. Chevron stiegen um 0,7 Prozent, nachdem der Streik in der westaustralischen Flüssiggasindustrie beendet wurde, was auch zwei Chevron-Anlagen betrifft.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,10         -4,7        5,14       67,7 
5 Jahre                  4,57         -5,5        4,62       56,7 
7 Jahre                  4,52         -6,3        4,59       55,4 
10 Jahre                 4,43         -5,7        4,49       55,5 
30 Jahre                 4,52         -5,5        4,57       54,9 
 

Am Anleihemarkt kamen die Renditen nach den kräftigen Vortagesaufschlägen zurück. Die falkenhaften Aussagen der US-Notenbank hatten die Renditen am Donnerstag auf den höchsten Stand seit 2007 getrieben. Mit den Renditen könnte es weiter nach oben gehen, sagte Peter Cardillo von Spartan. Denn der Markt weigere sich, eine weitere Zinserhöhung einzupreisen, im Gegensatz zu den Prognosen der US-Notenbank.

DEVISEN


                 zuletzt        +/- %      00:00   Do, 9:19 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0645        -0,0%     1,0648         1,0646   -0,6% 
EUR/JPY           157,95        +0,0%     157,92         157,82  +12,5% 
EUR/GBP           0,8701        +0,0%     0,8698         0,8638   -1,7% 
GBP/USD           1,2234        -0,1%     1,2240         1,2324   +1,2% 
USD/JPY           148,36        +0,0%     148,32         148,28  +13,2% 
USD/KRW         1.334,79        -0,1%   1.335,74       1.338,37   +5,8% 
USD/CNY           7,3095        +1,7%     7,1851         7,3040   +6,0% 
USD/CNH           7,3111        +0,2%     7,2979         7,3070   +5,5% 
USD/HKD           7,8164        -0,0%     7,8197         7,8229   +0,1% 
AUD/USD           0,6418        -0,4%     0,6443         0,6419   -5,8% 
NZD/USD           0,5946        -0,2%     0,5960         0,5919   -6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.095,95        -1,6%  26.521,80      27.030,67  +57,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar baute die Vortagesgewinne aus. Der Dollarindex erhöhte sich um 0,2 Prozent. Der Euro verlor 0,1 Prozent auf 1,0647 Dollar, nachdem die September-Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone Licht und Schatten gezeigt hatten.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          90,31        90,03      +0,3%          +0,28  +15,3% 
Brent/ICE          93,68        93,27      +0,4%          +0,41  +14,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise legten nach den leichten Vortagesabgaben wieder um rund 0,8 Prozent zu. Die anhaltende Angebotslücke aufgrund der verlängerten Förderkürzungen Saudi-Arabiens und Russlands sorgten zuletzt für deutlich steigende Preise. Russland erklärte zudem nun, wegen des bevorstehenden Winters ein vorübergehendes Ausfuhrverbot für Benzin und Diesel zu verhängen.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.921,32     1.925,23      -0,2%          -3,91   +5,3% 
Silber (Spot)      23,44        23,55      -0,5%          -0,11   -2,2% 
Platin (Spot)     925,55       930,38      -0,5%          -4,83  -13,3% 
Kupfer-Future       3,69         3,70      -0,2%          -0,01   -3,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis (+0,3%) erholte sich von den Vortagesabgaben, als das Edelmetall den größten Tagesverlust seit fast zwei Monaten verzeichnet hatte. Stützend wirkten die sinkenden Renditen der Anleihen.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR +++++

SINGAPUR - Inflation

Die Verbraucherpreise in Singapur sind im August zum Vorjahr um 4,0 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten 4,05 Prozent geschätzt. In der Kernrate waren es 3,4 Prozent nach 3,8 Prozent im Juli

USA - Politik

US-Präsident Joe Biden hat "eine kleine Gruppe extremer Republikaner" für eine drohende Haushaltssperre verantwortlich gemacht. Biden sagte, er habe in Gesprächen mit dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, eine Einigung erzielt. "Jetzt will eine kleine Gruppe extremer Republikaner die Vereinbarung nicht einhalten", so Biden.

FORD

Die kanadische Gewerkschaft hat die Details der vorläufigen Einigung für die rund 5.600 Ford-Beschäftigten mitgeteilt. Sie sollen über drei Jahre eine Lohnerhöhung von 15 Prozent erhalten - einschließlich eines 10-prozentigen Anstiegs im ersten Jahr - sowie eine Anpassung an die Lebenshaltungskosten. Dazu kommen verbesserte Pensionsleistungen.


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September 25, 2023 02:10 ET (06:10 GMT)