Zürich (awp) - Zu Beginn der durch einen Feiertag verkürzten Woche präsentiert sich der Schweizer Aktenmarkt gut gehalten. Die positiven Vorgaben aus den USA, wo die Technologiewerte am Ende der vergangenen Woche im Aufwind waren, lösten laut Händlern hierzulande keine grösseren Kursaufschläge aus. Vielmehr werde der Gesamtmarkt einmal mehr durch Abgaben in den defensiven Schwergewichten Nestlé und Novartis leicht gebremst. "Ohne die Schwergewichte ist eine gute Perfomance des SMI halt zu schaffen", sagt ein Händler. Dabei verlaufe das Geschäft in ruhigen Bahnen. "Mit dem Feiertag und der US-Zinsentscheidung am Mittwoch halten sich viele Marktteilnehmer zurück." Daher dürfe wohl bis Donnerstag nicht zu viel erwartet werden.

Wie es an den Märkten weitergeht, dürfte auch von den Ergebnissen und Konjunkturzahlen abhängen, die in dieser Woche veröffentlicht werden, heisst es weiter. So legen mit Amazon und Apple zwei weitere US-Tech-Giganten ihre Zahlen vor. Hierzulande stehen am Dienstag mit Logitech, SIG und Straumann drei Schweizer Blue Chips auf dem Programm. Darüber hinaus werden zahlreiche Konjunkturdaten aus der Eurozone veröffentlicht, die den Markt bewegen könnten. Dazu gehören am Montag die Konsumentenpreise aus Deutschland und am Dienstag jene aus der Eurozone. Die Schweizer Inflationszahlen werden am Donnerstag veröffentlicht. "Und am Freitag steht mit dem US-Arbeitsmarktbericht ein weiteres Zahlen-Highlight an", sagt ein Händler.

Der Leitindex SMI notiert nach einem frühen Hoch bei 11'371 Punkten um 11.00 Uhr um 0,14 Prozent höher bei 11'360,58 Punkten. Der SLI Index, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und deren Gewichtung gekappt ist, gewinnt 0,21 Prozent auf 1859,71 und der breite SPI 0,16 Prozent auf 15'159,71 Zähler. Von den SLI-Werten legen 22 zu und acht geben nach.

An der Spitze der Gewinner stehen zyklische Werte wie Sika (+1,0%), Holcim (+0,7%), Kühne+Nagel (+0,6%) und ABB (+0,5%). Auch Finanztitel werden gesucht. So reihen sich im SLI die Anteile der Vermögensverwalter Julius Bär (+1,2%) und Partners Group (+0,8%), der Versicherer Swiss Life (+0,9%) und Swiss Re (+0,6%) oben in der Rangliste ein. UBS gewinnen 0,3 Prozent. Grupo Santander hat laut Händlern die Empfehlung für die Grossbankaktie auf "Neutral von "Underperform" angehoben.

Zu den Gewinnern zählen auch Zurich (+0,5%). Hier dürfte die Bank of America hinter dem Kursplus stehen. Diese hat das Rating ebenfalls auf "Neutral von "Underperform" erhöht. Zudem weist der Versicherungskonzern per Anfang 2024 eine Solvenzquote von 234 Prozent aus. Im Februar hatte Zurich auf geschätzter Basis eine SST-Quote von 233 Prozent ausgewiesen.

Die Aktien von Sandoz (+0,4%) stabilisieren sich laut Händlern nach den Gewinnmitnahmen, die die gut gelaufenen Aktien des Generikaherstellers am Freitag um 2,3 Prozent hatten fallen lassen.

Bei den GS von Roche (+0,3%) hat sich im Verlauf ein leicht positiver Trend durchgesetzt. Der Pharmakonzern hat eine weitere positive CHMP-Empfehlung erhalten. Diesmal für eine subkutane Variante des MS-Medikaments Ocrevus. Vergangene Woche war es eine CHMP-Empfehlung für das Lungenkrebsmittel Alecensa.

Ein wenig belastet wird der Markt von den Schwergewichten Novartis (-0,4%) und Nestlé (-0,2%). Schwächer sind auch Lindt&Sprüngli PS, SGS (-0,9%) und Lonza (-0,6%).

Auf den hinteren Rängen brechen Addex um 48 Prozent ein. Das Biotech-Unternehmen erreichte in einer Phase-II-Studie mit einem Hoffnungskandidaten zur Behandlung von Epilepsie die gesteckten Ziele nicht.

Dagegen werden Pennystocks wie Meyer Burger (+8,1%) und Swiss Steel (+8,8%) gekauft. Swiss Steel hat vorgeschlagene Änderungen für die Wahl des Verwaltungsrats an der kommenden Generalversammlung bekannt gegeben. Demnach soll der amtierende Verwaltungsratspräsident Jens Alder im Laufe des Jahres von Martin Lindqvist abgelöst werden.

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