Am Dienstag steht die australische Zentralbank mit ihrer jüngsten Zinsentscheidung im Mittelpunkt, und wenn der zweite Handelstag des Quartals so ereignisreich ist wie der erste, dann werden die Teller der Anleger besonders voll sein.

Die Ölpreise verzeichneten am Montag den stärksten Anstieg seit einem Jahr, nachdem die OPEC+ am Wochenende eine überraschende Produktionskürzung vorgenommen hatte, die Renditen von US-Anleihen nach Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe auf Rezessionsniveau einbrachen und die Aktien von Tesla nach einem schwachen Umsatzwachstum stark nachgaben.

Die Wall Street vertrat jedoch die Position 'schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten': niedrigere Renditen und implizite Zinssätze, gepaart mit lebhaften Energietiteln, sorgten dafür, dass der Dow und der S&P 500 im grünen Bereich schlossen - der Dow stieg um 1%.

Der Einbruch von Tesla um 6% drückte den Nasdaq ins Minus, aber der Rückgang des breiter gefassten Index betrug dennoch nur 0,27%.

Nicht nur schrumpfte die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes in den USA im März so schnell wie seit fast drei Jahren nicht mehr, sondern alle Komponenten der Umfrage des Institute for Supply Management fielen zum ersten Mal seit 2009 unter den Schwellenwert von 50 für Wachstum/Kontraktion.

Der erneute Rückgang der Renditen von US-Staatsanleihen - sie fielen am Montag über die gesamte Kurve um fünf bis zehn Basispunkte - belastete den Dollar weiter.

Größter Gewinner war der australische Dollar, der im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der Reserve Bank of Australia am Dienstag um 1,5% zulegte und damit den besten Tag seit drei Monaten erlebte.

Grafik: Australischer Dollar - tägliche Veränderung -

Grafik: Australische Zinssätze und Inflation -

Die Märkte für Zinstermingeschäfte gehen mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90% davon aus, dass die Entscheidungsträger den Leitzins unverändert bei 3,60% belassen und damit den seit einem Jahr andauernden Zinserhöhungszyklus zumindest vorerst auf Eis legen.

Die von Reuters befragten Ökonomen sind nicht ganz so überzeugt. 21 von 37 prognostizieren eine Erhöhung um 25 Basispunkte auf 3,85%, die restlichen 14 sprechen sich für eine Pause aus.

Andernorts in Asien werden am Dienstag in Südkorea die Inflationszahlen für März veröffentlicht. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten eine Verlangsamung der monatlichen und jährlichen Inflationsraten.

Japans Geldbasis ist in den letzten Jahren dank erheblicher geldpolitischer Anreize und Liquiditätsspritzen der Bank of Japan in das Finanzsystem bis zur Unkenntlichkeit explodiert, so dass die monatlichen Zahlen kaum Beachtung finden.

Das könnte sich jedoch mit den März-Zahlen am Dienstag ändern, da die US-Zahlen in der vergangenen Woche zeigten, dass die Geldmenge in den USA so schnell wie seit den 1930er Jahren nicht mehr gesunken ist.

In Japan ist die Geldbasis im Jahresvergleich seit September sogar jeden Monat geschrumpft.

Hier sind drei wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Dienstag eine neue Richtung geben könnten:

- Australiens Zinsentscheidung

- Südkorea Inflation (März)

- Japans monetäre Basis (März)