Boca Chica (Reuters) - Die weltgrößte Rakete Starship von Tesla-Chef Elon Musk hat ihren dritten Testflug fast vollständig absolviert.

Der Betreiber SpaceX gab am Donnerstag nach einem gut eine Stunde langen Flug bekannt, die unbemannte Kapsel sei entweder beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerstört worden oder in den Indischen Ozean gestürzt. Der Flug wurde trotzdem zunächst als deutlicher Fortschritt für das Projekt gewertet, das nach Musks Plänen langfristig Menschen bis zum Mars bringen soll. Nasa-Chef Bill Nelson gratulierte auf X zu "einem erfolgreichen Testflug". Die beiden ersten Tests waren Minuten nach dem Start mit Explosionen abrupt zu Ende gegangen.

Starship ist mit einer Höhe von 121 Metern größer als die Freiheitsstatue und auch die Saturn-V-Raketen, die einst Astronauten zum Mond trugen. SpaceX verwendet "Starship" als Namen für das Gesamtsystem wie auch für die obere Stufe, die Lasten und langfristig auch Menschen befördern soll. Sie hatte sich nach dem Start nahe Boca Chica an der Golfküste von Texas erfolgreich von der Trägerstufe getrennt, dem Booster Super Heavy. Langfristig sollen beide Teile wiederverwertbar sein. Die Nasa will das System nutzen, um wieder Astronauten auf dem Mond landen zu lassen. Ein funktionsfähiges System würde SpaceX zudem zum Betreiber des stärksten Trägersystems der Erde machen.

In dieser Funktion soll Starship nach dem Willen von Musk bei SpaceX die Falcon 9 ablösen, die seit Jahren weltweit als erste Anlaufstelle für die Beförderung etwa von Satelliten in die Erdumlaufbahn gilt. Die Vormachtstellung von SpaceX in der Branche bereitet inzwischen auch dem US-Verteidigungsministerium Sorge, das gerne mehrere Optionen haben würde. Ein erfolgreicher Start der "Vulcan"-Rakete der United Launch Alliance von Boeing und Lockheed Martin im Januar wurde vom Experten Caleb Henry von Quilty Analytics als Schritt gewertet, um das "faktische Startmonopol" von SpaceX anzugehen.

(Bericht von Joe Skipper, Steve Gorman und Joey Roulette. Geschrieben von Scot W. Stevenson. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)