Die IG Metall hat Tesla am Montag aufgefordert, die Personalbedingungen in seiner deutschen Gigafactory zu verbessern, da der Autobauer seine Expansionspläne im Laufe dieser Woche veröffentlichen wird, um Feedback aus der Bevölkerung zu erhalten.

Teslas Antrag auf Verdoppelung der Kapazität des Standorts Grünheide auf 1 Million Autos pro Jahr wird ab dem 19. Juli online und für die Anwohner zugänglich sein, so das Umweltministerium von Brandenburg, dem deutschen Bundesland, in dem das Werk angesiedelt ist.

Die Bürger haben bis Mitte September Zeit, Einwände gegen den Antrag zu erheben.

Die Expansionspläne sehen vor, dass zu den 12.000 Arbeitsplätzen, die für die erste Expansionsphase von Teslas erstem europäischen Produktzentrum geplant sind und von denen bisher etwa 11.000 eingestellt wurden, weitere hinzukommen.

"Wir begrüßen die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Automobilbranche in Deutschland. Die Pläne von Tesla sind ein klares Bekenntnis zum Standort Brandenburg", sagte Dirk Schulze von der IG Metall.

"Allerdings steht diese Ankündigung im krassen Gegensatz zu dem, was die Beschäftigten vor Ort derzeit erleben: Trotz eines hohen Krankenstandes wird in erheblichem Umfang Personal abgebaut."

Schulze sagte, allein im Juni seien rund 200 Festangestellte entlassen worden oder hätten Abfindungsverträge unterschrieben und eine mittlere dreistellige Zahl von Leiharbeitern sei entlassen worden, ohne dass das wöchentliche Produktionsziel des Standorts von derzeit 5.000 Autos reduziert worden sei.

"Vor dem Ausbau des Werks muss nun endlich der Ausbau der Arbeitsbedingungen der Kollegen in Grünheide Vorrang haben."

Tesla war für eine Stellungnahme nicht sofort erreichbar.

Tesla hatte im vergangenen Monat erklärt, dass es in Grünheide nicht mehr so viele Zeitarbeiter benötige wie in der Hochlaufphase und auf Samstagsschichten verzichten werde, aber immer noch auf dem besten Weg sei, seine Produktionsziele zu erreichen. (Berichterstattung durch Christoph Steitz und Victoria Waldersee; Bearbeitung durch David Evans)