AMSTERDAM (awp international) - Der Vielmarken-Autokonzern Stellantis hat den Umsatz im dritten Quartal dank nachlassender Engpässe bei wichtigen Elektronikbauteilen und des schwachen Euro deutlich gesteigert. Der Absatz stieg im Jahresvergleich um 13 Prozent auf gut 1,33 Millionen Autos. Die Erlöse kletterten auch daher um 29 Prozent auf 42,1 Milliarden Euro, wie die Opel-Mutter am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf der Anbieter von Marken wie Fiat, Chrysler, Peugeot, Citroen, Alfa Romeo und Jeep die durchschnittliche Analystenschätzung. Die Aktien gerieten angesichts der allgemeinen konjunkturellen Unsicherheiten dennoch unter Druck.

Besonders gut lief es für Stellantis in Nordamerika, wo der Umsatz um 36 Prozent stieg. Europa hinkte der Entwicklung mit Entwicklung mit einem Plus von 16 Prozent hinterher.

Die Stellantis-Papiere fielen bis zum frühen Nachmittag um 3,70 Prozent und damit in etwa so viel wie der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts.

Der Konzern, der aus der Fusion des Peugeot-Herstellers PSA und Fiat Chrysler hervorgegangen war, profitiert - wie auch die Konkurrenz - vorerst noch von gut gefüllten Orderbüchern, nachdem globale Engpässe bei Elektronikchips die gesamte Autobranche lange Zeit ausgebremst hatten. Zuletzt verbesserte sich die Versorgungslage ein Stück weit. Mittlerweile ziehen angesichts hoher Inflation und steigender Zinsen aber dunklere Wolken am Konjunkturhimmel auf, die die Konsumlaune dämpfen dürften.

So konnte auch BMW am Donnerstag die Anleger trotz eines Gewinnsprungs im abgelaufenen Quartal nicht überzeugen, die Aktien gab deutlich nach. Der Mercedes-Rivale geht davon aus, dass sich die hohe Inflation und steigende Zinsen in den kommenden Monaten auf das Konsumverhalten auswirken wird, wenngleich Finanzchef Nicolas Peter "insgesamt auch 2023 mit einem positiven Momentum" rechnet./mis/mne/he