MAGAZIN ZUM GESCHÄFTSBERICHT
2023
KURZPORTRÄT
Die Salzgitter AG ist einer der führenden deutschen Stahl- und Technologiekonzerne. Als Vorreiter der Circular Economy fokussieren wir uns auf die nachhaltige Innovation und Transformation unserer Produkte und Prozesse in den Geschäftsbereichen Stahlerzeugung, Stahlverarbeitung, Handel und Technologie.
INHALT
Editorial | 3 |
Auf dem Weg zur CO2-reduzierten Produktionsweise | 4 |
Unsere Transformation | |
Pioneering for Circular Solutions | |
Vielfältige Partnerschaften | 6 |
Der Chef des Aufsichtsrates im Interview | |
"Wir werden unser Ziel erreichen" | 10 |
Tradition und Moderne | |
25 Jahre neue Salzgitter AG | 12 |
Equity Story | |
Sechs gute Gründe für die Salzgitter AG | 14 |
Goodbye und Welcome | |
Staffelübergabe im Vorstand | 16 |
Unsere Geschäftsbereiche | |
Breite Aufstellung - maximale Performance | 18 |
Internationalisierung | |
Standorte weltweit | 24 |
SALCOS® - der Name ist Programm | |
Meilensteine 2023 | 26 |
Andrew Morlet und Gunnar Groebler im Gespräch | |
Auf dem Weg zur Circular Economy | 30 |
Wir als Arbeitgeber | |
Sei Teil von etwas Großem! | 34 |
Kennzahlen 2023 | 38 |
Impressum | 39 |
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auch das Jahr 2023 wird als ein besonderes in die Geschichtsbücher eingehen - leider auch als eines, das geprägt war von sich verschärfenden politischen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen, die neben dem bestürzenden menschlichen Leid auch wirtschaftliche Verwerfungen mit sich gebracht haben.
Wie können wir nun als Salzgitter AG dieses Geschäftsjahr einordnen? Trotz der angespro- chenen Herausforderungen sind wir klar auf Kurs geblieben und haben die Konzernstrategie "Salzgitter AG 2030" vorangetrieben. So sind wir das erste deutsche Stahlunternehmen, das eine öffentliche Förderung für sein Transformationsprogramm hin zur CO2-armen Stahlerzeugung bekommen hat. Die symbolische Schecküberreichung auf der Hannover Messe im Frühjahr 2023 von Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil ist für uns eine Bestätigung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Gleichzeitig ist es ein Ansporn und eine Verpflichtung, unser Transformationsprogramm SALCOS® - Salzgitter Low CO2 Steelmaking weiterhin so konsequent voranzutreiben. Dazu gehören weitere Partnering-Vereinbarungen mit Kunden, die sich schon jetzt Grünstahlmengen sichern, sowie eine Absicherung der Roheisenbasis "der Hütte" in Salzgitter mit der Neuzustellung von Hochofen A. Es ist die letzte Generalüberholung eines Hochofens in Salzgitter; dies gilt es als Zäsur zu verstehen. Unweit der Hochofengruppe verändert sich das Hüttengelände rasant, die Bauarbeiten für die neuen Aggregate laufen - #hierpassierts lautet unser Slogan.
Doch der Salzgitter-Konzern ist noch mehr als der Stahlbereich. Die Sparte Technologie hat das Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen und ist mit ihren stabilen Kundenbeziehungen in der internationalen Getränkeindustrie hervorragend aufgestellt.
Einige Bemerkungen zu aktuellen politischen Diskussionen halte ich abschließend für angebracht: Die Salzgitter AG ist ein international agierender Konzern mit langjährigen nationalen wie internationalen Partnerschaften mit Kunden und Lieferanten. Weltoffenheit gehört zwingend zu unserem Geschäftsmodell. In allen Gesellschaften unseres Konzerns finden sich exzellente Mitarbeitende mit einem Migrationshintergrund. Fehlende Fachkräfte finden wir in vielen Fällen außerhalb Deutschlands. Schon deshalb ist für uns ganz klar: Auf "Renationalisierung" ausgerichtete politische Konzepte sind rückwärtsgewandt und schaden dem Wirtschaftsstandort Deutschland erheblich. Solche Konzepte sind auch unvereinbar mit unseren Werten und Überzeugungen.
Mit besten Grüßen
Ihr Gunnar Groebler
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Mit SALCOS® werden wir nicht nur einen wirksamen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten, sondern zugleich den Stahlstandort Salzgitter mit seinen Arbeitsplätzen für die nächsten Jahrzehnte sichern.
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MIT SALCOS® WOLLEN WIR BIS 2033 UNSERE GESAMTE STAHL- ERZEUGUNG HIN ZU EINER
CO2-REDUZIERTEN PRODUKTIONSWEISE TRANSFORMIEREN.
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PIONEERING FOR CIRCULAR SOLUTIONS
"Partnering for Transformation" ist ein wesentlicher Baustein unserer Strategie "Salzgitter AG 2030" und soll unsere Wertschöpfungskette mithilfe strategi- scher Partnerschaften absichern. Damit verfolgen wir das übergeordnete Ziel, Marktführer im Bereich Circular Economy Solutions zu werden.
Die gesamte Industrie und mithin der Salzgitter-Konzern befindet sich in einer intensiven Transformationsphase, die neue Formen der Zusammenarbeit ermöglicht. Die branchenübergreifenden Kooperationen bieten der Salzgitter AG und ihren Partnern wirt schaftliche Chancen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Mit strategischen Partnering-Vereinbarungen können wir bereits zu diesem frühen Zeitpunkt produktionsrelevante Entscheidungen absichern und uns aktiv weiterentwickeln.
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1SAUBERE ENERGIE AUS OFFSHORE-WINDPARKS
Die Salzgitter Flachstahl GmbH und Iberdrola Deutsch- land haben einen langjährigen Stromliefervertrag geschlossen. Der Strom soll dabei aus dem aktuell im Bau befindlichen Offshore-Windpark "Baltic Eagle" in der deutschen Ostsee kommen. Mit diesem so- genannten Power Purchase Agreement (PPA) sichert sich die Salzgitter Flachstahl GmbH für 15 Jahre die Lieferung von 114 Megawatt (MW) Grünstrom. Der neue Offshore-Windpark, der derzeit etwa 30 Kilometer nordöstlich der Insel Rügen entsteht, soll Ende 2024 ans Netz gehen. Nach Inbetriebnahme wird er über eine Gesamtkapazität von 476 MW verfügen.
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2GRÜNER STAHL FÜR DEN HANDEL
Die SPAETER Gruppe und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben eine Partnering-Vereinbarung über die Lieferung von grünem Stahl geschlossen. Damit sichert sich das bereits 1875 gegründete Unternehmen schon heute CO2-reduzierten Stahl, der ab 2026 im Rahmen von SALCOS® produziert und geliefert werden wird. Kunden der SPAETER Gruppe können zukünftig den grünen SALCOS®-Stahl an allen Standorten und weltweit beziehen. Damit unterstützt der Stahlhändler seine Kunden, den Product Carbon Footprint (PCF) der bezogenen Stahlprodukte zu optimieren.
DEKARBONISIERUNG VON WERTSCHÖPFUNGS-
KETTEN GEHT NUR GEMEINSAM
Mercedes- | Grupo | WAELZHOLZ | ||||||||||||||||||||
Benz | Arania | |||||||||||||||||||||
BMW | VW | Mendritzki | ||||||||||||||||||||
2021 | Gruppe | VOLVO | ||||||||||||||||||||
2022 | ||||||||||||||||||||||
ANGLO | Ørsted | tenova | LKAB | RESONAC | ||||||||||||||||||
AMERICAN | ||||||||||||||||||||||
uniper | RWE | Rio | ||||||||||||||||||||
Tinto |
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3KREISLAUFWIRTSCHAFT UND RESSOURCENEFFIZIENZ
Gemeinsam mit dem lokalen Energieversorger WEVG wollen die Avacon AG und die Salzgitter AG die Wärmeversorgung der Stadt Salzgitter transformieren und die Stadt in eine klimaneutrale Zukunft führen. In Salzgitter-Lebenstedt liegt bereits eine gut dimensionierte Fernwärmetrasse, die das integrierte Hüttenwerk der Salzgitter AG und den Stadtteil verbindet. Die Fernwärme stammt aus dem Kraftwerk der Salzgitter Flachstahl GmbH. Dort werden im Wesentlichen die bei der Stahlerzeugung entstehenden Kuppelgase (Hoch- ofen-, Stahlwerks- und Kokereigas) verwertet. Diese schon heute sehr klimafreundliche Energie wird im Laufe der bereits begonnenen Transformation des Hüttenwerkes der Salzgitter AG zunehmend durch industrielle Abwärme der neuen Produktionsanlagen ersetzt. Im Rahmen des Programms SALCOS® - Salzgitter Low CO2 Steelmaking baut der Konzern den Stahl- standort Salzgitter bis 2033 zu einer grünen Stahlproduktion um. Hierdurch kann zukünftig auch die Versorgung mit klimaneutraler Fernwärme sicher gestellt und ein weiterer Ausbau ermöglicht werden.
Kunde
Ford | Mubea | EMW | Siemens | Wagon | |
BILSTEIN Gamesa | Automotive | ||||
GRI | Miele | STAHLO | B/S/H | SPAETER Klöckner | Snop |
Gruppe | & Co | Automotive |
2023
PRIMETALS | EnBW | TenneT |
ENGIE | IBERDROLA |
Energie, Rohstoffe & Technologie
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»WIR WERDEN UNSER ZIEL ERREICHEN.«
Heinz-Gerhard Wente, seit 2016 Chef des Aufsichtsrates der Salzgitter AG, über seine Rolle in Zeiten des industriellen Wandels, die angestrebte Klimaneutralität und Werte, die den Unterschied machen.
Ziemlich bald nachdem Sie Ihr Amt als Vorstand der Continental AG 2015 niedergelegt haben, sind Sie in den Aufsichtsrat der Salzgitter AG eingezogen. Was hat Sie gereizt an dem Aufsichts- ratsjob?
Als ich 2015 angesprochen wurde, habe ich erst gedacht, oh, das ist dann also das obligatorische Angebot, das kommt, wenn man
pensioniert und nicht mehr in vorderster Reihe gefragt ist. Ich bin da echt in mich gegangen - mit dem Ergebnis, dass der Auf- sichtsrat in unserem Zweistufen- system eine große Bedeutung haben kann, wenn er effizient und vertrauensvoll mit dem Vorstand interagiert. Und für mich war klar, dass das, was mir während mei- ner beruflichen Zeit wichtig war, auch bei dieser Aufgabe gegeben sein bzw. weiterentwickelt wer- den muss: eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Team, mit klaren Verantwortlichkeiten in der Beziehung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Hierbei helfen zu können - das reizte mich.
Spüren Sie, dass sich angesichts der Transformation die Arbeit des Aufsichtsrates geändert hat?
Ja, denn sie ist das beherr- schende Thema in der Wirtschaft und bei uns ganz besonders. Denn bei uns wird das gesamte Unternehmen transformiert, also strategisch erneuert. Ich bin von Beginn an darauf eingestellt gewe- sen, mich neben den typischen Auf- gaben des Aufsichtsrates im Sinne einer Überwachungsfunktion für den Vorstand, also dem Controlling in Bezug auf Zweckmäßigkeit und Effizienz, auch mit strategi- schen Aspekten, d. h. mit einer herausfordernden Transformation zu beschäftigen. Entscheidungen
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Salzgitter AG published this content on 19 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 17 April 2024 16:21:01 UTC.