DÜSSELDORF (AFP)--In den Verhandlungen um Lohnerhöhungen und verkürzte Arbeitszeiten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben sich die Gewerkschaft IG Metall und die Arbeitgeber in der Nacht zu Samstag auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser sieht eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 3.000 Euro in zwei Schritten sowie eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent ab dem 1. Januar 2025 vor, wie die IG Metall in Düsseldorf mitteilte.

Weiter soll zur Sicherung der Beschäftigung die reguläre Arbeitszeit kollektiv von 35 auf bis zu 32 Stunden abgesenkt werden können, wofür Beschäftigte teilweise einen Lohnausgleich erhalten. Die Einigung sieht zudem die Möglichkeit vor, die individuelle Arbeitszeit auf 33,6 Stunden abzusenken. Wer älter als 60 Jahre ist, soll auch hierfür teilweise einen Lohnausgleich erhalten.

Der neue Tarifvertrag sei "zukunftsweisend für die Stahlindustrie", erklärte IG-Metall-Vorstandsmitglied Nadine Boguslawski. "Die Optionen für Arbeitszeitverkürzungen mit Entgeltausgleichen sind ein Vorbild", betonte sie. Die kurze Vollzeit mit Entgeltausgleich entlaste ältere Beschäftigte, zudem mache die Möglichkeit einer finanzierten 32-Stunden-Woche "Beschäftigung im Umbruch der Branche sicherer".

Die IG Metall Nordrhein-Westfalen führt Flächentarifverhandlungen für die Stahl- und Eisenindustrie in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen. Die Tarifverträge gelten nach Angaben der Gewerkschaft für rund 68.000 Beschäftigte.

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December 16, 2023 11:39 ET (16:39 GMT)