Frankfurt/Hamburg (Reuters) - In die Suche nach einem Investor für die Batterieaktivitäten von Volkswagen kommt offenbar Bewegung.

Es würden erste Ideen für einen Deal ausgetauscht, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Noch befänden sich die Vorbereitungen in einem frühen Stadium. Die Gespräche konzentrierten sich darauf, wie eine Transaktion strukturiert werden könne. Namen eines Interessenten nannte der Insider nicht. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen streckt Volkswagen seine Fühler aus, um einen Investor für die Konzerntochter PowerCo an Bord zu holen, in der die Wolfsburger ihr Batteriegeschäft gebündelt haben. Der Konzern äußerte sich nicht zu den Reuters-Informationen.

Vor einem möglichen Teilbörsengang der Sparte wolle man weitere Investoren hereinholen, sagte der Insider weiter. Damit zeichnet sich ein stufenweises Vorgehen ab, bei dem Volkswagen absehen will, wie die PowerCo bewertet wird. Erst danach könne über einen Batterie-IPO nachgedacht werden. Ähnlich hatte sich schon Finanzchef Arno Antlitz geäußert. Das sei jedoch eine Überlegung für die Zukunft, hatte er hinzugefügt.

Durch den erfolgreichen Börsenstart der Sportwagentochter Porsche sieht sich Volkswagen derzeit nicht unter Druck, weitere Mittel für die Transformation hin zum Elektroautobauer zu beschaffen. "Da ist etwas Druck raus", sagte der Insider. Als Vorbild für eine Investorenbeteiligung könnte das US-Ladestations-Netz Elektrify America von VW dienen, an dem sich Siemens mit einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag beteiligt hat.

Volkswagen will bis zum Ende des Jahrzehnts allein in Europa sechs große Batteriezellfabriken hochziehen und veranschlagt dafür bis zu 20 Milliarden Euro. Weitere rund zehn Milliarden sind für die Beschaffung von Batteriematerial und Rohstoffen vorgesehen.

(Bericht von Emma-Victoria Farr und Jan C. Schwartz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)