Von Markus Klausen
FRANKFURT (Dow Jones)--Angesichts hoher Kosten für viele neue Modelle steht der Sportwagenhersteller Porsche vor einem Übergangsjahr. Schon im ersten Quartal rechnen Analysten mit einem überproportionalen Gewinneinbruch: Um ein Viertel dürfte das operative Ergebnis absacken, die Rendite wird unter dem Jahresziel erwartet. Porsche ist damit zumindest aktuell vom Mittelfristziel (17 bis 19 Prozent) deutlich entfernt. Das erste Quartal könnte aber der Tiefpunkt des Jahres sein. Spannend wird es auch, wenn sich CFO Lutz Meschke während des Pressecalls zum Preisumfeld und zum aktuell eher trüben Umfeld in der Autobranche äußern wird.
WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN:
Gewinn sinkt überproportional: Analysten rechnen im Konsens mit einem deutlich stärkeren Rückgang des Gewinns im Vergleich zum Umsatz. Grund sind vor allem um 4 Prozent geringere Sportwagenverkäufe im ersten Quartal, was in erster Linie auf Nordamerika und China zurückzuführen ist. Der operative Gewinn dürfte um rund ein Viertel gesunken sein, unter dem Strich wird sogar ein Minus von knapp einem Drittel für möglich gehalten. Dabei dürfte der Umsatz mit minus 8 Prozent nur vergleichsweise leicht absacken.
Rendite unter Ziel: Entsprechend rechnen Analysten für den Jahresauftakt mit einer schwachen Umsatzrendite von 14,8 Prozent. Das sollte aber auch der Tiefpunkt mit Blick auf das Gesamtjahr sein, meinen Analysten von HSBC. Im Vorjahreszeitraum hatte Porsche noch eine Marge von 18,2 Prozent eingefahren. Grund für das moderate erste Quartal dürften vor allem die Kosten für die vielen neuen Modelle sein, heißt es von der UBS. Entscheidend sei daher, auch mit Blick auf die Jahresprognose, dass Porsche alle neuen Modelle (unter anderem Panamera, Taycan, Macan) wie geplant auf den Markt bringt, betonen die Analysten.
Auf Kurs für Jahresziel: Trotz des lauen Starts in das Jahr rechnen Analysten damit, dass Porsche die Prognose mit einer operativen Rendite von 15 bis 17 Prozent für 2024 bestätigen wird. Neben den Produktanläufen sei auch der Auftragseingang entscheidend, etwa für den vollektrischen Macan. Die Auslieferungen sollen für das Modell im vierten Quartal beginnen. Der zuletzt gemeldete Orderbestand von rund 12.000 Einheiten klinge allerdings nicht wirklich beeindruckend, so Analysten von UBS.
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal und für das Gesamtjahr 2024:
=== . PROG PROG PROG 1. QUARTAL 2024 1Q24 ggVj Zahl 1Q23 Umsatz 9.317 -8% 8 10.097 Operatives Ergebnis 1.378 -25% 8 1.840 Operative Umsatzrendite 14,8 -- -- 18,2 Erg. nach Steuern/Dritten 983 -30% 8 1.407 Ergebnis je Vorzugsaktie 1,09 -30% 7 1,55 Netto-Cashflow Automobile 427 -70% 5 1.428 . PROG PROG PROG GESAMTJAHR 2024 Gj24 ggVj Zahl Gj23 Umsatz 40.783 +1% 12 40.530 Operatives Ergebnis 6.609 -9% 12 7.284 Operative Umsatzrendite 16,2 -- -- 18,0 Erg. nach Steuern/Dritten 4.729 -8% 12 5.157 Ergebnis je Vorzugsaktie 5,21 -8% 11 5,67 Netto-Cashflow Automobile 3.350 -16% 9 3.973 Dividende je Vorzugsaktie 2,37 +3% 10 2,31 ===
ERLÄUTERUNGEN:
- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro, Rendite in Prozent
- Bilanzierung nach IFRS
- Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Visible Alpha (Stand: 19. April).
- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum
- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr
- alle Angaben ohne Gewähr
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla/brb
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April 24, 2024 09:04 ET (13:04 GMT)