Milliardenofferte: Sodastream soll künftig für Pepsi sprudeln
Am 20. August 2018 um 16:29 Uhr
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PURCHASE/TEL AVIV (dpa-AFX) - Der US-Getränkeriese PepsiCo will mit der Übernahme des israelischen Sprudelgeräte-Herstellers Sodastream eine Alternative zum schwächelnden Hauptgeschäft mit zuckerhaltigen Softdrinks erschließen. Pepsi bietet 144 Dollar je Aktie in bar, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Damit würde sich insgesamt ein Kaufpreis von etwa 3,2 Milliarden Dollar (rund 2,8 Mrd Euro) ergeben.
Sodastream ist vor allem für seine Trinkwassersprudelgeräte für den heimischen Gebrauch bekannt, die Pepsi eine ganz neue Absatznische eröffnen würden. Beim Sodastream-System wird eine spezielle Flasche mit Leitungswasser gefüllt und in ein Gerät gesteckt. Knopf drücken - und das Wasser perlt. Die Kohlensäure kommt aus einem CO2-Zylinder. Ist dieser leer, muss nachgekauft werden.
Pepsis scheidende Vorstandschefin Indra Nooyi ist bereit, für den Zukauf tief in die Tasche zu greifen: Das unterbreitete Angebot entspricht einem 32-prozentigen Aufschlag auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen 30 Tage und liegt rund elf Prozent über dem Schlusskurs von Freitag. Bei Sodastream liefen die Geschäfte zuletzt rund: Im zweiten Quartal kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf 171,5 Millionen Dollar.
Besonders kräftig legten die Verkäufe in Westeuropa zu, hier stieg der Umsatz - insbesondere dank starker Nachfrage in Deutschland und Frankreich - um gut 42 Prozent. Zum genauen Marktvolumen von Sodastream in Deutschland macht das Unternehmen keine Angaben. Auch der Bundesverband der Ernährungsindustrie und der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) äußerten sich auf Nachfrage nicht dazu. Zu den Folgen der Übernahme für den deutschen Markt hielten sich Branchenvertreter zunächst bedeckt. Eine Sprecherin des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen sagte lediglich: "Wir beobachten das, aber wir äußern uns dazu nicht."
Pepsi kämpft wie der US-Erzrivale Coca-Cola schon länger mit einer Flaute im Kerngeschäft mit kalorienreichen Softdrinks. Zwar hat das Unternehmen mit Knabbergebäck wie Kartoffel- und Tortilla-Chips der Marken Cheetos oder Doritos und den Frühstücksflocken Quaker Oats bereits ein gutes Gegengewicht. Doch sprudelndes Mineralwasser entwickelt sich in den USA immer mehr zum Verkaufsschlager, so dass der Neuerwerb gut in die Produktpalette passen könnte.
Sodastream-Chef Daniel Birnbaum bezeichnete die Transaktion als "wichtigen Meilenstein". Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte: "Ich begrüße den riesigen Deal, der die Staatskasse bereichern wird, sowie die wichtige Entscheidung, die Firma in Israel zu belassen."
2014 war das Unternehmen allerdings in die Kritik geraten, weil es die Sprudler im von Israel besetzten Westjordanland herstellen ließ. Kurze Zeit darauf verlegte Sodastream seine Produktion nach Israel./jak/hbr/DP/she
PepsiCo, Inc. ist einer der weltweit ührenden Hersteller von alkoholfreien Getränken und Snacks. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftszonen verteilt:
- Nordamerika (60,8%): Verkauf von Getränken (49,7% des Umsatzes; Sodagetränke, konzentrierte Fruchtsäfte, Wasser, Tee- und Kaffeegetränke; Marken Aquafina, Diet Mountain Dew, Diet Pepsi, Gatorade, Gatorade Zero, Mountain Dew, Pepsi, Propel, usw.), von Snacks (44,8%; Chips, Tortillas und Bretzels; Lay's, Doritos, Tostitos, Cheetos, Fritos, Ruffles, usw.) und von Getreideprodukten (5,6%; verzehrfertige Getreideprodukte, Reis, Weizen, usw.);
- Europa (14,5%): Verkauf von Snacks (Markennamen Cheetos, Chipita, Doritos, Lay's, Ruffles und Walkers) und Getränken (7UP, Diet Pepsi, Lubimy Sad, Mirinda, Pepsi und Pepsi Max);
- Lateinamerika (12,7%): Verkauf von Snacks (Marken Doritos, Marias Gamesa, Cheetos, Ruffles, Emperador, Saladitas, Sabritas, Elma Chips, Tostitos und Rosquinhas Mabe) ;
- Asien / Pazifik / Australien / Neuseeland (6,7%): Verkauf von Snacks (Marken BaiCaoWei, Cheetos, Doritos, Lay's und Smith's), Getränken und Sirupen (7UP, Aquafina, Mirinda, Mountain Dew, Pepsi und Sting);
- Afrika / Mittlerer Osten / Südasien (5,3%): Verkauf von Snacks (Marken Chipsy, Doritos, Kurkure, Lay's, Sasko, Spekko und White Star) und Getränken (7UP, Aquafina, Mirinda, Mountain Dew und Pepsi).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: USA (57%), Mexiko (7,7%), Kanada (4,1%), Russland (3,9%), China (3%), Vereinigtes Königreich (2,1%), Brasilien (1,9%), Südafrika (1,9%) und sonstige (18,4%).