BERLIN (Dow Jones)--Nach der Einigung mit den USA über die Ostseepipeline Nord Stream 2 hat der Unions-Außenpolitiksprecher Jürgen Hardt (CDU) vor einer zu großen Abhängigkeit von Russland gewarnt. Es sei ein Erfolg, diesen Stolperstein im transatlantischen Verhältnis aus dem Weg geräumt zu haben, sagte er im RBB. "Ich kann jetzt nur an die Bundesregierung und auch an die zukünftige Bundesregierung appellieren, sich auch wirklich an die Zusagen zu halten, die wir jetzt abgegeben haben, nämlich, dass wir uns für Gasgarantien für die Ukraine einsetzen, und dass wir im Zweifel auch bereit sind, die Energiepolitik politisch mit zu bewerten, wenn Russland Gas als Waffe gebraucht."

Auch die EU müsse sich positionieren, so Hardt laut dem Sender weiter: "Die Europäische Union muss schon die Frage beantworten, wieviel russisches Gas wir in unseren Netzen akzeptieren können - im Sinne von Unabhängigkeit unserer Energieversorgung." Deswegen bedeute Nord Stream 2 nicht, dass alle Bemühungen eingestellt werden sollten, alternativ andere Gaszuleitungen nach Europa zu prüfen, also zum Beispiel Flüssiggasterminals zu bauen. Damit hätte man auch einen Hebel in der Hand, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin gegebenenfalls zu völkerrechtskonformem Verhalten zu bewegen. "Wenn wir abhängig werden von ihm, dann bricht uns dieser Hebel ab", warnte Hardt.

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July 22, 2021 04:09 ET (08:09 GMT)