Zürich (awp) - Die Investmentgesellschaft Veraison hat ihre Beteiligung an Komax auf unter 3% von ursprünglich einmal über 5% zurückgefahren. Es scheint so, als ob der aktive Investor, der vor zwei Jahren mit Anträgen auf Veränderungen im Verwaltungsrat gescheitert war, sein Interesse an der Herstellerin von Kabelverarbeitungsmaschinen verloren hat. Oder er realisiert einfach Gewinne, nachdem sich die Titel seit dem Einstieg im Mai 2015 um rund 87% verteuert haben.

Der Markt zeigte am Mittwochmorgen keine negative Reaktion auf die Meldung. Bis gegen 9.35 Uhr gewinnen die Komax-Valoren 0,9% auf 330,80 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,39% höher steht. Umgesetzt sind bis zu diesem Zeitpunkt 11'205 Aktien, was fast den Volumen an einem durchschnittlichen Handelstag entspricht.

Welchen Anteil Veraison an Komax derzeit konkret noch hält, ist nicht bekannt. Gregor Greber, Gründer der Gesellschaft, wollte im Gespräch mit AWP keine Angaben dazu machen. Auch über die Gründe, die Veraison zum Ausstieg bewogen haben, wollte er sich nicht äussern; auch nicht darüber wo der eingefahrene Gewinn wieder investiert werden könnte. Greber sehe aber in den bestehenden Engagements und potenziell neuen Erwerbungen genügend Chancen, um entweder aufzustocken oder einzusteigen, sagte er lediglich.

Die Komax-Pressestelle konnte zur aktuellen Beteiligungshöhe von Veraison ebenfalls keine Antwort geben. Zudem wollte der Pressesprecher von Komax den Vorgang auch nicht kommentieren.

EINSTIEG IM MAI 2015

Ende Mai 2015 meldete Veraison SICAV in einer Pflichtmeldung, die Investmentgesellschaft halte einen Anteil von 5,006% an Komax. Damit wurde der aktive Investor zu einem gewichtigen Aktionär des Luzerner Unternehmens. In dieser sah die Gesellschaft "signifikantes unternehmerisches und Wert-Potential", wie sie schon bald in einem Traktandenbegehren für die Generalversammlung vom 12. Mai 2016 bekannt gab.

Veraison beantragte eine Erweiterung des aus fünf Mitgliedern bestehenden Verwaltungsrates durch die Zuwahl von zwei neuen Mitgliedern. Nachdem der Verwaltungsrat sich gegen dieses Ansinnen stellte, schwächte Veraison seine Forderung auf die Neuwahl noch eines Mitglieds ab, scheiterte aber auch damit an der Generalversammlung.

Nach dieser Schlappe scheint es - zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung - als ob sich Veraison auf die Entwicklung des Aktienkurses und auf andere Unternehmen fokussiert hat. Mit dem Komax-Aktienkurs ging es kurz nach der GV 2016 nur noch nach oben und erreichte offenbar nun ein Niveau, das Veraison offenbar veranlasste, Gewinne zu realisieren. So fuhr die Gesellschaft am 15. Januar ihren Anteil zuerst auf 4,807% zurück und nun wie gemeldet auf unter drei Prozent.

Gleichzeitig wandte sich der Investor dem Klimatechnikunternehmen Zehnder zu, an dem er über seinen Engagement Fund am 11. Januar 3,17% der Stimmrechte erwarb. Seitdem haben die Titel von Zehnder bereits rund 9% zugelegt.

sig/ra