DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck kann seine Krebsimmuntherapie Bavencio in einer weiteren Anwendung auf den europäischen Markt bringen. Die Europäische Kommission erteilte dem Mittel die Zulassung zur Erstbehandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Blasenkrebs, wie das Dax-Unternehmen am Montag mitteilte.

Bavencio habe in einer für die Zulassung relevanten Phase-III-Studie eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens bei Patienten im Vergleich zu Standardbehandlungen gezeigt, hieß es. In den USA ist das Mittel seit vergangenem Juni für diese Indikation zugelassen.

Bavencio zählt zu den wichtigsten Mitteln in der Pharma-Pipeline von Merck und ist bereits für die Behandlung einiger Krebsarten zugelassen, darunter gegen Nierenzellkrebs und einen seltenen aggressiven Hauttumor. Merck will bis 2022 mit neuen Medikamenten zwei Milliarden Euro Umsatz erzielen. Dabei setzt der Konzern vor allem auf Bavencio und die Multiple-Sklerose-Tablette Mavenclad.

Jüngst hatte Merck allerdings einen Rückschlag bei einem wichtigen Medikamentenkandidaten erlitten: Der Konzern brach eine Studie zur Krebsimmuntherapie Bintrafusp alfa zur Behandlung von einem Lungenkrebs ab. Für das Mittel hatten die Darmstädter eine Partnerschaft mit dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline vereinbart mit Aussicht auf milliardenschwere Meilensteinzahlungen./als/DP/jha