NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Aufwärtstendenz an der Wall Street dürfte sich am Donnerstag mit gebremstem Tempo fortsetzen. Der Future auf den S&P-500 steigt um 0,2 Prozent. Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise haben gezeigt, dass der Inflationsdruck in den USA im September weitgehend konstant geblieben ist. Diese stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und damit etwas stärker als die prognostizierten 0,3 Prozent. Im Kern haben sich die Preise auf Monatssicht dagegen wie erwartet entwickelt. Auf Jahressicht wurde ein etwas schwächerer Anstieg um 4,1 (Vormonat: 4,3) Prozent verzeichnet.

Die neuen Inflationsdaten aus den USA sind nach Einschätzung von QC Partners eine kleine Enttäuschung für die Börsen. Wie schon im September des vergangenen Jahres liege die Monatsrate bei 0,4 Prozent. Damit bleibe die Jahresrate unverändert bei 3,7 Prozent. Nach dem Geschmack der Börsianer seien sowohl die Monats- als auch die Jahresrate mindestens ein Zehntel zu hoch ausgefallen. "Die Verfehlung der Erwartung reicht sicherlich nicht aus, um das Thema einer weiteren Zinserhöhung wieder auf die Agenda zu bringen. Die Inflationsdaten unterstreichen aber noch einmal, dass die Zinsen in den USA für längere Zeit hoch bleiben werden. Eine Fortsetzung der jüngsten Erholung wird damit sowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt umso schwieriger", heißt es.

Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat dagegen keine Veränderung gezeigt und blieb auf saisonbereinigter Basis konstant bei 209.000. Die Realeinkommen in den USA sind im September gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gesunken, nach einem Rückgang um 0,1 Prozent im August.

Daneben stützt, dass der chinesische Staatsfonds seine Beteiligung an den vier größten Banken des Landes aufgestockt hat. Dies wird als richtiger Schritt der Regierung zur Stärkung des Vertrauens in den Kapitalmarkt gewertet. Die Renditen am US-Anleihemarkt legen nach den zuletzt gesehenen Rückgängen mit den US-Daten leicht zu. Die zehnjährige Rendite steigt um 3,7 Basispunkte auf 4,60 Prozent, nachdem sie in der Vorwoche schon bis auf 4,85 Prozent geklettert war.


   Dollar dreht nach US-Verbraucherpreisen ins Plus 

Der Dollar holt nach den US-Verbraucherpreisen seine leichten Verluste auf und dreht in Plus. Der Dollar-Index legt um 0,1 Prozent zu. Der Euro kommt nach den Daten dagegen leicht unter Druck und rutscht unter die Marke von 1,06 Dollar.

Die Ölpreise erholen sich etwas von den jüngsten Abgaben. Die Notierungen von Brent und WTI gewinnen bis zu 1,8 Prozent. Die Opec hat ihre Prognosen für den weltweiten Ölmarkt weitgehend unverändert gelassen und rechnet trotz der bis zum Jahresende andauernden Förderkürzungen Saudi-Arabiens und Russlands weiterhin mit einer steigenden Nachfrage. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat dagegen angesichts der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas vor erhöhten Risiken für die Märkte gewarnt. Sie erwartet für dieses Jahr einen Anstieg der Rohölnachfrage auf ein Rekordniveau.


   Ford fallen mit neuem UAW-Streik 

Bei den Einzelwerten geben die Aktien von Ford vorbörslich um 2,4 Prozent nach. Die US-Autogewerkschaft UAW hat im laufenden Tarifstreit den Druck erhöht und überraschend die Mitarbeiter des größten Ford-Werks in Kentucky zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Für die Aktien von Walgreens Boots Alliance geht es um 1,5 Prozent nach oben, obwohl die US-Drogeriemarktkette im vierten Geschäftsquartal die Gewinnerwartungen verfehlt und einen gedämpften Ausblick für das am 1. September angelaufene neue Geschäftsjahr gegeben hat.

Delta Air Lines legen um 3,1 Prozent zu, nachdem die Fluggesellschaft einen Gewinn für das dritte Quartal gemeldet hat, der die Erwartungen übertraf, während die Einnahmen etwas geringer ausfielen. Der Umsatzausblick für das laufende Jahr wurde angehoben.

Microsoft reduzieren sich um 0,8 Prozent. Die US-Steuerbehörde (IRS) fordert von dem Softwarekonzern nach Angaben des Unternehmens Steuerschulden in Höhe von 29 Milliarden Dollar.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,05         +5,5          5,00       63,4 
5 Jahre                  4,63         +4,6          4,59       63,4 
7 Jahre                  4,63         +3,8          4,59       66,1 
10 Jahre                 4,60         +3,7          4,56       72,0 
30 Jahre                 4,72         +2,2          4,70       74,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 9:18 Uhr  Mi, 17:15   % YTD 
EUR/USD                1,0583        -0,3%        1,0628     1,0618   -1,1% 
EUR/JPY                158,14        -0,1%        158,50     158,36  +12,7% 
EUR/CHF                0,9556        -0,3%        0,9569     0,9585   -3,5% 
EUR/GBP                0,8629        +0,0%        0,8632     0,8633   -2,5% 
USD/JPY                149,44        +0,2%        149,13     149,13  +14,0% 
GBP/USD                1,2264        -0,4%        1,2313     1,2300   +1,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,2990        -0,0%        7,2950     7,2988   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             26.808,40        +0,3%     26.822,00  27.066,37  +61,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               84,84        83,49         +1,6%      +1,35   +9,0% 
Brent/ICE               87,37        85,82         +1,8%      +1,55   +6,9% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.879,21     1.874,30         +0,3%      +4,91   +3,0% 
Silber (Spot)           22,10        22,08         +0,1%      +0,03   -7,8% 
Platin (Spot)          885,35       890,00         -0,5%      -4,65  -17,1% 
Kupfer-Future            3,61         3,61         -0,1%      -0,00   -5,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/mpt

(END) Dow Jones Newswires

October 12, 2023 09:06 ET (13:06 GMT)