(NEU: Hintergründe zur Entwicklung an den chinesischen Börsen und zu Immobilienaktien in Hongkong)

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Im Sog der schwachen Tendenz an der Wall Street ist es am Mittwoch an den Börsen in Ostasien und Australien zunächst weiter nach unten gegangen. Im Handelsverlauf berappelten sich die Indizes und setzten zu einer Erholung nach den jüngsten Verlusten an. Dessen ungeachtet blieben die Sorgen vor länger erhöht bleibenden Zinsen und einer drohenden Haushaltssperre in den USA Belastungsfaktoren. Dazu waren am Vortag in den USA auch noch enttäuschende Konjunkturdaten gekommen.

Der Nikkei-Index in Tokio ging 0,2 Prozent höher aus dem Tag mit 32.371 Punkten, auch der Kospi in Seoul schaffte ein Miniplus von 0,1 Prozent. Hier sprachen Teilnehmer von Schnäppchenkäufen nach vier negativen Handelstagen zuvor und der am Donnerstag beginnenden Feiertagspause bis einschließlich Dienstag nächster Woche. In Sydney (-0,1%) bremste, dass sich die Inflation im August wieder beschleunigte auf 5,2 Prozent auf Jahressicht von 4,9 Prozent im Juli. Das mindere die Aussichten auf sinkende Zinsen, hieß es im Handel.

Die chinesischen Börsen in Hongkong (+0,9% im Späthandel) und Schanghai (+0,3%) wurden gestützt von neuen Daten zu den Industriegewinnen in China, die tendenziell eine Verbesserung zeigten. Für etwas Zuversicht sorgte auch, dass People's Bank of China versprochen hatte, die geldpolitische Unterstützung zu verstärken. Die Zentralbank sagte, sie werde ihre Geldpolitik "präzise und energisch" gestalten, um die Nachfrage zu steigern und das Vertrauen zu stärken, weil die chinesische Wirtschaft mit schweren externen Herausforderungen und einer schwächelnden Binnennachfrage konfrontiert sei.

Goldman Sachs geht davon aus, dass die Zentralbank verstärkt auf strukturelle geldpolitische Instrumente wie die Wiedervergabe von Krediten zurückgreifen wird, um die Kreditmärkte anzukurbeln und das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Unter den Einzelwerten ging es in Tokio für Oracle Corp. Japan um 11,4 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen einen 14-prozentigen Gewinnanstieg im ersten Quartal erzielen konnte.


   CIFI mit Kurseinbruch 

In Hongkong brachen CIFI Holdings um fast 60 Prozent ein. Die Beteiligungsgesellschaft, die stark im Immobiliensektor engagiert ist, der bekanntlich mit großen finanziellen Problemen kämpft, hatte für das erste Halbjahr einen Verlust ausgewiesen, nachdem vor Jahresfrist noch ein Gewinn angefallen war.

Die Kurse von Immobilienaktien gerieten im Späthandel unter Druck, nachdem bekannt geworden war, dass Evergrande-Chairman Hui Ka Yan laut Bloomberg unter Polizeikontrolle gestellt wurde. Damit mehren sich Zweifel an der Zukunft des schwer angeschlagenen Unternehmens. Dem Bericht zufolge wurde Hui Ka Yan bereits Anfang des Monats von der Polizei abgeholt und wird an einem bestimmten Ort überwacht.

China Evergrande sackten um 19 Prozent ab, Country Garden büßten 3,3 Prozent ein. Longfor verbilligten sich um 0,9 Prozent.

Samsung SDI gaben um 1,9 Prozent nach. Der südkoreanische Batteriehersteller und der Autokonzern Stellantis weiten die Zusammenarbeit in ihrem Gemeinschaftsunternehmen aus. Samsung SDI investiert dazu umgerechnet 1,86 Milliarden Euro in ein zweites US-Batteriewerk.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.030,30        -0,1%      -0,1%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     32.371,90        +0,2%     +24,0%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.465,07        +0,1%     +10,2%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.107,32        +0,3%      +0,7%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     17.617,23        +0,9%     -10,3%      10:00 
Taiex (Taiwan)         16.310,36        +0,2%     +15,4%      07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.188,38        -0,8%      -1,1%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.440,13        -0,4%      -3,3%      11:00 
BSE (Mumbai)           65.789,19        -0,2%      +8,1%      12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00    % YTD 
EUR/USD                   1,0570        -0,0%     1,0570     -1,3% 
EUR/JPY                   157,56        +0,0%     157,51    +12,3% 
EUR/GBP                   0,8699        +0,0%     0,8695     -1,7% 
GBP/USD                   1,2151        -0,0%     1,2157      +0,5% 
USD/JPY                   149,07        +0,0%     149,01    +13,7% 
USD/KRW                 1.351,09        -0,1%   1.352,22     +7,1% 
USD/CNY                   7,3041        +1,7%     7,1845     +5,9% 
USD/CNH                   7,3080        -0,0%     7,3108     +5,5% 
USD/HKD                   7,8212        +0,0%     7,8209     +0,2% 
AUD/USD                   0,6381        -0,3%     0,6398     -6,4% 
NZD/USD                   0,5936        -0,2%     0,5945     -6,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.249,99        +0,4%  26.152,24  26.118,11  +58,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  91,15        90,39      +0,8%      +0,76  +15,3% 
Brent/ICE                  94,60        93,96      +0,7%      +0,64  +15,2% 
GAS                               VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF                  38,81        40,32      -3,8%      -1,52  -51,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.898,86     1.900,75      -0,1%      -1,89   +4,1% 
Silber (Spot)              22,84        22,88      -0,2%      -0,04   -4,7% 
Platin (Spot)             910,00       907,53      +0,3%      +2,48  -14,8% 
Kupfer-Future               3,64         3,65      -0,2%      -0,01   -4,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 27, 2023 05:25 ET (09:25 GMT)