NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Bank JPMorgan ist für Aktien aus der Eurozone unverändert positiv gestimmt. "Aktien und Rohstoffe schlagen zweifellos alle anderen Anlageklassen", schrieb Analyst Mislav Matejka in einer am Montag vorliegenden Strategiestudie. Er verwies dabei auch darauf, dass er erst kürzlich die schwache Entwicklung der Rohstoffwerte im zweiten Quartal zum Anlass genommen habe, den Bergbau- und auch den Energiesektor hochzustufen.

Entgegen zunehmend negativer Erwartungen zahlreicher Experten in den vergangenen Monaten sei für Aktien stets optimistisch geblieben, hob er hervor. Und nachdem in der vergangenen Woche sein Ende November ausgegebenes 4180-Punkteziel für den EuroStoxx 50 erreicht wurde, rechnet Matejka bis Ende 2021 mit einem weiteren Anstieg des Eurozonen-Leitindex auf 4500 Punkte. Zusätzlich zu der bereits sehr starken 19-prozentigen Rendite auf das eingesetzte Aktienmarktkapital in der Eurozone seit Jahresbeginn sollten weitere vier bis sieben Prozent Gewinn drin sein, - und das ex Dividenden.

Als wesentlichen Grund für seine Zuversicht nannte der Experte die Berichtssaison. Gestützt durch die Entspannung der Covid-19-Krise sowie angesichts günstiger Basiseffekte sei sie sehr stark verlaufen. Sowohl das erste als auch das zweite Quartal hätten ergebnisseitig (EPS) in Europa zahlreiche positive Überraschungen bereit gehalten, und auch im dritten und vierten Quartal sollte es seines Erachtens in abgeschwächter Form so weiter gehen.

"Das Tempo der EPS-Revidierungen geht angesichts der extrem hohen Niveaus seinem Höhepunkt entgegen. Doch elementar ist, dass diese EPS-Überarbeitungen eher im positiven Bereich bleiben, wenn die wichtigsten zusammengesetzten Frühindikatoren für die Wirtschaft über 54 liegen." Bei einem Wert von 50 Punkten liegt die Wachstumsschwelle. Werte darüber deuten auf eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivität hin.

Dafür verwies Matejka auch auf die "extrem entgegenkommende Fiskal- und Geldpolitik" als wesentliche Stütze für die Konsumenten und auch die Unternehmensergebnisse. Zwar werde sich auch hier das Tempo verringern, doch ein allgemeines Ende sei nicht in Sicht und die exzessive Liquidität dürfte auch im kommenden Jahr hoch bleiben.

Mit Blick auf seine jüngst erfolgte Hochstufung der Bergbau- und Energiebranche erklärte der JPMorgan-Analyst zudem, dass seine negativen Einschätzungen aus dem ersten Quartal an Traktion verloren hätten. Die 15- bis 20-prozentige unterdurchschnittliche Kursentwicklung dieser Branchen seit dem ersten Quartal biete daher eine gute Einstiegschance.

Zu den insgesamt 41 Aktien aus ganz Europa, die Matejka in seiner Strategiestudie als Favoriten auflistet, zählen die britische Energieaktie BP oder die Minenwerte Anglo American und BHP Group. Aktien von drei deutschen Unternehmen sind auch unter diesen "Top Picks": BMW, Fresenius SE und ProSiebenSat.1. Zudem gehören etwa ArcelorMittal, Easyjet, Danone, Roche , UBS oder Enel dazu./ck/ajx/jha/