Pillen von Amazon: Handelsriese kauft US-Versandapotheke
Am 28. Juni 2018 um 15:21 Uhr
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SEATTLE (dpa-AFX) - Amazon steigt mit der Übernahme der amerikanischen Online-Apotheke PillPack in den Medikamentenhandel ein. PillPack spezialisiert sich auf die Betreuung von Patienten, die Arzneimittel auf Rezept bekommen: Die Firma stellt die Medikamente zusammen, organisiert den Versand und sorgt auch für Nachschub bei chronischen Erkrankungen. Amazon nannte am Donnerstag keinen Kaufpreis.
Der weltgrößte Online-Händler war wohl nicht der einzige Interessent: Im April hatte der Fernsehsender CNBC berichtet, PillPack stehe vor der Übernahme durch den Supermarkt-Riesen Wal-Mart. Der Preis liege unterhalb der Marke von einer Milliarde Dollar, hieß es damals unter Berufung auf informierte Personen. Wal-Mart baut gerade massiv sein Online-Geschäft aus, um Amazon Paroli zu bieten.
An der Börse wurde der Zukauf als Beginn einer Attacke von Amazon auf den Apotheken-Markt in den USA aufgenommen. Die Aktien der großen Drogerie-Ketten, die auch als Apotheken agieren, brachen ein. Die Papiere von Walgreens und CVS verloren zum Handelsstart am Donnerstag gut neun Prozent, der Kurs von Rite Aid sackte sogar um rund 13 Prozent ab./so/DP/he
Amazon.com, Inc. ist einer der Weltmarktführer im Online-Vertrieb von Produkten an die breite Öffentlichkeit. Der Konzern betreibt auch einen Marktplatz, auf dem Privatpersonen und Vertriebsunternehmen ihre Kauf- und Verkaufstransaktionen für Waren und Dienstleistungen abwickeln können. Die Tätigkeit ist auf drei Produkt- und Dienstleistungsfamilien ausgerichtet: - Elektronik- und Computerprodukte: Spielzeug, Kameras, Computer, Laptops und Peripheriegeräte, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Lesegeräte, drahtlose Kommunikationsprodukte usw. Amazon.com bietet auch Küchen- und Gartengeräte, Kleidung, Schönheitsprodukte, etc. an; - Kulturprodukte: Bücher, Musikprodukte, Videospiele und DVDs; - Sonstiges: vor allem Internetschnittstellen und Anwendungsentwicklungsdienste. Der Nettoumsatz teilt sich nach Einnahmequellen in den Verkauf von Dienstleistungen (55,5%) und den Verkauf von Produkten (44,5%) auf. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (68,8%), Deutschland (6,5%), Großbritannien (5,9%), Japan (4,5%) und Sonstige (14,3%).