NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigt sich die Wall Street am letzten Handelstag der Woche. Revidierte Verbraucherpreisdaten haben die Zinsängste am Markt gelindert. Diese bestätigten, dass sich der Preisauftrieb in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres in dem Tempo abgeschwächt hat, das die vorläufigen Daten gezeigt hatten. Das wird am Markt mit Erleichterung aufgenommen.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 0,3 Prozent auf 38.609 Punkte. Für den S&P-500 geht es dagegen um 0,3 Prozent nach oben. Im frühen Verlauf stieg der Index auf ein neues Rekordhoch bei 5.015 Punkten. Am Donnerstag hatte er erstmals die Marke von 5.000 Punkten überwunden. Der Nasdaq-Composite rückt um 0,9 Prozent vor.

Im vergangenen Jahr hatte die Revision der Verbraucherpreisdaten das Inflationsprofil deutlich geändert und die Erwartungen hinsichtlich des geldpolitischen Kurses der US-Notenbank beeinflusst. In jüngster Zeit haben sowohl US-Notenbankpräsident Jerome Powell als auch Fed-Gouverneur Christopher Waller auf die Bedeutung dieser Veröffentlichung für die Fed hingewiesen.

Bei den Marktzinsen war es zuletzt wieder ruhiger zugegangen, nachdem die Zinssenkungseuphorie am Markt stark abgeebbt war. Zum einen als Folge starker Konjunkturdaten, zum anderen als Folge falkenhafter Kommentare aus Kreisen der Notenbank. Zuletzt mahnte der Präsident der Fed von Richmond, Tom Barkin, zu Vorsicht in der Geldpolitik, weil sich die US-Wirtschaft während der Pandemie verändert habe und die Auswirkungen noch nicht vollständig überwunden seien. Daher sei Geduld bei Zinssenkungen sinnvoll.


   Pinterest nach schwachem Quartalsumsatz unter Druck 

Bei den Einzelwerten sacken Pinterest um 12,3 Prozent ab. Das Soziale Netzwerk hat mit dem Umsatz im vierten Quartal enttäuscht.

Für die Aktie des Zahlungsdienstleisters Affirm geht es um 14 Prozent abwärts. Hier sind zwar die Quartalszahlen gut ausgefallen, nicht aber der Ausblick. Nicht besser sieht es bei Expedia (-18,9%) aus. Das Online-Reisebüro hat vor sinkender Reisenachfrage und fallenden Preisen gewarnt.


   Ölpreise legen weiter zu 

Die Ölpreise setzen ihren Anstieg fort. Gestützt werden sie weiter von Befürchtungen einer Angebotsverknappung aufgrund der Krise im Nahen Osten. Israel und die radikalislamische Hamas haben sich noch immer nicht auf einen Waffenstillstand geeinigt. Gleichzeitig dauern die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer an. Die Ölpreise haben dagegen noch nicht auf die zunehmenden Spannungen zwischen Venezuela und Guyana wegen eines umstrittenen ölreichen Territoriums reagiert, da nicht erwartet werde, dass die Situation so weit eskaliert, dass die Versorgung direkt beeinträchtigt wird, sagt Matt Smith, leitender Ölanalyst für den amerikanischen Kontinent bei Kpler.

Für die Renditen am Anleihemarkt geht es nach den revidierten Verbraucherpreisdaten nach oben. Die Daten sorgten nur kurzzeitig für einen Rückgang, der schnell wieder aufgeholt wurde. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 3,0 Basispunkte auf 4,19 Prozent. Die Daten hätten keine neuen Erkenntnisse gebracht, heißt es.

Der Dollar zeigt sich wenig verändert. Die Revision der Verbraucherpreisdaten hat keinen größeren Einfluss auf den Greenback.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.609,01        -0,3%     -117,32      +2,4% 
S&P-500              5.011,54        +0,3%       13,63      +5,1% 
Nasdaq-Comp.        15.935,81        +0,9%      142,09      +6,2% 
Nasdaq-100          17.906,81        +0,7%      123,65      +6,4% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,48         +3,0        4,45        5,6 
5 Jahre                  4,15         +3,5        4,12       15,3 
7 Jahre                  4,19         +3,9        4,15       21,9 
10 Jahre                 4,19         +3,0        4,15       30,5 
30 Jahre                 4,37         +2,3        4,35       40,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:50  Do, 17:25   % YTD 
EUR/USD                1,0783        +0,1%      1,0780     1,0764   -2,4% 
EUR/JPY                161,07        +0,1%      160,98     160,83   +3,5% 
EUR/CHF                0,9432        +0,2%      0,9429     0,9413   +1,7% 
EUR/GBP                0,8541        -0,0%      0,8533     0,8537   -1,5% 
USD/JPY                149,38        +0,1%      149,34     149,41   +6,0% 
GBP/USD                1,2625        +0,1%      1,2633     1,2610   -0,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,2190        +0,0%      7,2137     7,2164   +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             47.485,82        +4,8%   46.248,62  45.272,72   +9,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               76,67        76,22       +0,6%      +0,45   +6,2% 
Brent/ICE               82,09        81,63       +0,6%      +0,46   +6,7% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                26,8        27,72       -3,3%      -0,92  -11,4% 
 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.023,23     2.034,37       -0,5%     -11,14   -1,9% 
Silber (Spot)           22,48        22,58       -0,4%      -0,09   -5,4% 
Platin (Spot)          872,90       889,50       -1,9%     -16,60  -12,0% 
Kupfer-Future            3,69         3,70       -0,4%      -0,01   -5,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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February 09, 2024 12:30 ET (17:30 GMT)