20.01.2017 |

Ber­lin - Mit ei­nem Ap­pell für mehr fai­ren Ein­kauf hat Mi­nis­ter Gerd Mül­ler die Son­der­schau des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (BMZ) auf der In­ter­na­tio­na­len Grü­nen Wo­che ge­star­tet. Beim Er­öff­nungs­rund­gang von Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­ter Chris­ti­an Schmidt und dem Re­gie­ren­den Bür­ger­meis­ter von Ber­lin, Mi­cha­el Mül­ler, wies der Ent­wick­lungs­mi­nis­ter auf die Be­deu­tung von fai­rem Han­del für ei­ne ge­rech­te Glo­ba­li­sie­rung hin.

Gerd Mül­ler: 'Von der ers­ten Tas­se Kaf­fee am Tag über die Ta­fel Scho­ko­la­de bis hin zu un­se­rer Klei­dung. WIR ent­schei­den mit dem, was wir es­sen und auf un­se­rer Haut tra­gen, wie es Men­schen in Ent­wick­lungs­län­dern geht. Über zwei Mil­lio­nen Kin­der schuf­ten auf west­afri­ka­ni­schen Ka­kao­plan­ta­gen, statt in die Schu­le zu ge­hen. Das kön­nen wir hier bei uns än­dern. Wenn wir be­reit sind, für den Ein­kauf von fai­ren Pro­duk­ten ein paar Cent mehr aus­zu­ge­ben, tra­gen wir zu bes­se­ren Le­bens­ver­hält­nis­sen in den Ent­wick­lungs­län­dern bei. Es gibt kei­ne ers­te, zwei­te oder drit­te Welt mehr, es gibt nur EI­NE Welt, in der je­der Ein­zel­ne Ver­ant­wor­tung trägt.'

Bei her­kömm­li­cher Scho­ko­la­de blei­ben den Bau­ern vor Ort nur fünf Cent pro Ta­fel. Das reicht ge­ra­de ein­mal für ei­nen Ta­ges­lohn von rund 50 Cent in der El­fen­bein­küs­te, rund 80 Cent Ta­ges­lohn in Gha­na. Bei fair ge­han­del­ter Scho­ko­la­de ver­die­nen Bäue­rin­nen und Bau­ern zehn Mal mehr.

Rund 60 Pro­zent der in Deutsch­land ver­kauf­ten Scho­ko­la­de- und Ka­kao­pro­duk­te sind nicht nach­hal­tig her­ge­stellt. Bei Kaf­fee liegt der An­teil so­gar bei 90 Pro­zent.

Ent­wick­lungs­mi­nis­ter Gerd Mül­ler bei ei­ner Kaf­fee­ze­re­mo­nie mit Sa­ra Nu­ru am Stand des BMZ auf der Grü­nen Wo­che 2017 in Ber­linBild­in­for­ma­tio­nen© Mi­cha­el Gott­schalk/pho­to­thek.net

Wäh­rend ei­ner äthio­pi­schen Kaf­fee­ze­re­mo­nie mit dem Mo­del Sa­ra Nu­ru, Bot­schaf­te­rin der Stif­tung 'Men­schen für Men­schen', be­ton­te Mi­nis­ter Mül­ler: 'Kaf­fee ist das Lieb­lings­ge­tränk der Deut­schen, noch vor Was­ser und Bier. Es muss uns nach­denk­lich stim­men, wenn der Preis­kampf im Le­bens­mit­tel­han­del zu im­mer bil­li­ge­ren Son­der­an­ge­bo­ten führt. Geiz ist nicht geil, wenn da­für am An­fang der Pro­duk­ti­on Men­schen und Um­welt aus­ge­beu­tet wer­den. Hier ha­ben wir bei uns mit un­se­rer Markt­macht ei­nen Schlüs­sel für die Ver­bes­se­rung der Le­bens­be­din­gun­gen in den Her­kunfts­län­dern in der Hand.'

Zu­sam­men mit der Global Cof­fee Plat­form, ei­ner Ver­ei­ni­gung von rund 300 Or­ga­ni­sa­tio­nen welt­weit, un­ter­zeich­ne­te Mi­nis­ter Mül­ler ei­ne Ver­ein­ba­rung, die nach­hal­ti­ge Kaf­fee­pro­duk­ti­on stär­ker zu un­ter­stüt­zen. Zu­vor war Mi­nis­ter Mül­ler ei­ne Stu­die von Trans­Fair über­reicht wor­den, nach der das Be­wusst­sein für Fair­tradebei den Deut­schen ge­stie­gen ist.

Mit 25 Part­nern prä­sen­tiert sich das bis zum 29. Ja­nu­ar be­reits zum zwei­ten Mal auf der In­ter­na­tio­na­len Grü­nen Wo­che. Un­ter dem Mot­to 'fair le­ben, fair pro­du­zie­ren, fair ein­kau­fen' fin­den zahl­rei­che Ak­tio­nen statt, zum Bei­spiel ei­ne Mo­den­schau mit nach­hal­tig her­ge­stell­ter Klei­dung am kom­men­den Mitt­woch, 25. Ja­nu­ar um 15:00 Uhr.


Ministry for Economic Cooperation and Development of the Federal Republic of Germany veröffentlichte diesen Inhalt am 20 January 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 20 January 2017 14:14:03 UTC.

Originaldokumenthttp://www.bmz.de/de/presse/aktuelleMeldungen/2017/januar/170120_pm_009_BMZ-auf-internationaler-Gruener-Woche/index.html

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