FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstagvormittag weiter unter der Marke von 1,16 US-Dollar notiert. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,1554 Dollar und damit in etwa so viel wie am frühen Morgen.

Zum Franken zeigt sich der Euro bei einem Stand von 1,1538 nur moderat fester. Auch der US-Dollar ist mit 0,9985 Franken nur geringfügig bewegt gegenüber seinen Kursen aus dem früher Handel.

Die Kursausschläge halten sich beim Euro in Grenzen. Der Dollar legt vor allem gegenüber einigen Schwellenländerwährungen deutlich zu. So fiel am Donnerstagmorgen die indische Rupie auf ein Rekordtief zur US-Währung. Stark gefallen ist auch die indonesische Rupiah.

Der amerikanische Dollar profitiert derzeit von der Aussicht auf höhere US-Zinsen. Dies setzt vor allem solche Währungen unter Druck, die den Anlegern offene Flanken bieten. Dazu gehört die Rupie, weil Indien aufgrund seines hohen Leistungsbilanzdefizits auf einen steten Zustrom ausländischen Kapitals angewiesen ist.

An Konjunkturdaten dürften Anleger am Donnerstag zum einen Verbraucherpreisdaten aus Deutschland in den Blick nehmen. In Italien ist die Inflationsrate im Juni mit 1,5 Prozent auf den höchsten Stand seit Mai 2017 gestiegen. Auch in Deutschland wird eine Rate von mehr als zwei Prozent erwartet. Die Daten für den gesamten Euroraum werden am Freitag veröffentlicht. Die EZB strebt eine Rate für den gesamten Währungsraum von knapp zwei Prozent an.

Im weiteren Handelsverlauf könnte auch der zweitägige EU-Gipfel in Brüssel beachtet werden. Schliesslich geht es beim Thema Asyl auch um die Zukunft der deutschen Bundesregierung. Allerdings hat das Thema den Euro bisher kaum bewegt. "Das liegt in erster Linie daran, dass der Markt die innenpolitischen Streitereien in Deutschland nicht als systemisches Risiko für den Euroraum ansieht", schreibt Commerzbank-Devisenexpertin Thu Lan Nguyen. Solange die Wahrscheinlichkeit gering bleibe, dass die aktuelle Krise zu einem Auseinanderbrechen des Euroraums führen könnte, sollte auch der Euro unberührt bleiben.

In den USA werden Wachstumszahlen zum ersten Quartal erwartet. Obwohl es sich nur um eine dritte Schätzung handelt, sind die Zahlen aufgrund der Relevanz der amerikanischen Volkswirtschaft für die Weltwirtschaft von Interesse.

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