PEKING (dpa-AFX) - In China hat sich auch die Stimmung bei kleinen und mittelgroßen, meist privaten Industriebetrieben deutlich eingetrübt. Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene Stimmungsindex fiel nach Angaben vom Mittwoch im Dezember überraschend auf 49,7 Punkte. Experten hatten damit gerechnet, dass der Indikator auf dem November-Niveau von 50,2 Zählern verharrt. Der Index fiel zudem erstmals seit Mai 2017 unter die Schwelle von 50 Punkten. Bei Werten darunter deutet der Indikator auf einen Rückgang der Produktion.

Bereits am Montag hatte das nationale Statistikamt den offiziellen Einkaufsmanagerindex (PMI), der sich auf große und staatliche Industriekonzerne konzentriert, vorgelegt. Dieser war im Dezember auf 49,4 (November: 50,0) Punkte gefallen. Auch hier hatten Volkswirte nicht mit einem Rückgang in dieser Größenordnung gerechnet. Es ist außerdem das erste Mal seit mehr als zwei Jahren, dass der Wert unter die Marke von 50 Punkten gerutscht ist.

Neben einer allgemein schwächeren Konjunktur sehen Ökonomen den Handelsstreit mit den USA als Belastung für die chinesische Wirtschaft. Beide Staaten haben sich gegenseitig mit hohen Strafzöllen überzogen. Im Januar sind Gespräche geplant, bei denen über eine Lösung des Konflikts verhandelt werden soll. Wegen des Handelskonflikts senkte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das chinesische Wachstum im Jahr 2019 von 6,4 auf zuletzt nur noch 6,2 Prozent./zb/ag