Der Aktienkurs ist auf das Niveau von 40 Dollar gefallen, das zuletzt im Jahr 2016 erreicht wurde. Dies überrascht kaum, da der Gewinn pro Aktie mit 2,1 Dollar genau dem entspricht, was er vor acht Jahren war.

Wie wir bereits im April berichteten, reagieren die Anleger skeptisch auf die Diversifikationsstrategie des Unternehmens in Richtung Rum, Gin und Tequila, die bisher nicht die erhofften Früchte trägt.

Auch das traditionell starke Whisky-Segment des Konzerns hat in diesem Jahr zu kämpfen – mit einem Umsatzrückgang von 2% und einer sehr ungleichmäßigen Performance der verschiedenen Jack Daniel’s-Produktreihen.

Noch auffälliger ist die schlechte Performance im Tequila-Segment, wo die Verkäufe um 7% gesunken sind. Rum und Gin retten jedoch die Situation dank der Übernahmen der Marken Diplomatico und Gin Mare; in diesen beiden Segmenten erreicht das organische Wachstum 15%.

Es gibt jedoch auch positive Nachrichten: Brown-Forman kann eine operative Marge von 33,8% vorweisen, nahe am historischen Höchststand, und schüttet 804 Millionen Dollar an seine Aktionäre aus – aufgeteilt zwischen Dividenden und Aktienrückkäufen – letztere erfolgen nun zu einer attraktiven Bewertung.

Die Prognosen für das nächste Jahr sind zurückhaltend, obwohl eine Verbesserung der Cash-Generierung durch die Reduzierung des Investitionsprogramms und wahrscheinliche weitere Preiserhöhungen erwartet wird. Weitere Aktienrückkäufe sind geplant.

Mit einer Bewertung zum Zwanzigfachen der Gewinne wird die hohe Qualität des Unternehmens – mit einer Eigenkapitalrendite von 30% – gewürdigt, allerdings bei ausbleibendem Wachstum. Eine weitere Kontraktion des Bewertungs-Multiples würde ein klares Kaufsignal darstellen.