BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Äußerungen des nächsten US-Präsidenten Donald Trump zu seiner künftigen Politik sieht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Deutschland und Europa vor großen Herausforderungen. "Dem müssen wir uns stellen", sagte der Minister dem ZDF-"heute-journal" am Montag. Von Drohungen mit Schutzzöllen, wie sie Trump in Zeitungsinterviews angedeutet hatte, hält der Minister wenig. "Wer auf wirtschaftliches Wachstum setzt, muss auch auf freien Handel und nicht auf Protektionismus setzen", betonte er.

Zudem verwies Schäuble auf viele geltende internationale Vereinbarungen für den Welthandel. "Diese Regeln und Vereinbarungen werden nicht in Frage gestellt. Auch nicht von einer neuen amerikanischen Administration (Regierung)."

Trump hatte in einem gemeinsamen Interview der "Bild" und der Londoner "Times" mit harscher Kritik an Deutschland, EU, Nato und Autoindustrie große Sorgen über seinen Kurs als mächtigster Mann der Welt geweckt. So drohte er den deutschen Autobauern Strafzölle an und bewertete die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als "äußerst katastrophalen Fehler". Der Europäischen Union sagte er ohne Bedauern weitere Austritte voraus und die Verteidigungsallianz nannte er im jetzigen Zustand "obsolet"./ro/DP/he