AbbVie : Fresenius zieht mit Humira-Kopie nach - Hoher Konkurrenzkampf
Am 03. April 2019 um 15:10 Uhr
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Frankfurt (Reuters) - Der Gesundheitskonzern Fresenius kommt in seinem Geschäft mit Biotech-Nachahmermedikamenten voran.
Die Tochter Kabi darf erstmals eine solche Arznei in der Europäischen Union auf den Markt bringen, wie Fresenius am Mittwoch mitteilte. Von der EU-Kommission erhielt das Unternehmen grünes Licht für die Zulassung eines Biosimilars des Rheumamittels Humira - das umsatzstärkste Medikament der Welt. Es ist das erste zugelassene Molekül aus dem Biosimilars-Portfolio von Fresenius Kabi. Dieses hatte die Gesellschaft 2017 vom Darmstädter Merck-Konzern übernommen und war damit in ein neues Geschäftsfeld eingestiegen.
Das Patent von Humira war im vergangenen Herbst abgelaufen. Für Fresenius ist die Zulassung zwar ein Meilenstein, allerdings ist die Konkurrenz schon ein gutes Stück voraus. Wettbewerber wie Mylan< MYL.O>, Biogen, Amgen und Novartis haben ihre Humira-Kopien bereits auf den Markt gebracht. Der US-Biotechkonzern Abbvie, dem Humira gehört, erwartet deshalb im laufenden Jahr einen Umsatzeinbruch von 30 Prozent außerhalb der USA bei seinem Bestseller. In den USA droht Humira Konkurrenz durch kostengünstigere Nachahmer erst ab 2023.
AbbVie Inc. ist auf die Erforschung und Entwicklung von therapeutischen Medikamenten spezialisiert. Die Produkte des Unternehmens sind für die Behandlung von rheumatoider Arthritis, Psoriasis, Morbus Crohn, Schilddrüsenerkrankungen, Parkinson, HIV, Komplikationen bei Mukoviszidose, niedrigem Testosteronspiegel und Komplikationen im Zusammenhang mit chronischen Nierenerkrankungen bestimmt. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (77,1%), Deutschland (2,3%), Kanada (2%), Japan (1,9%), China (1,7%), Frankreich (1,4%), Spanien (0,9%), Italien (0,9%), Australien (0,9%), Brasilien (0,8%), Vereinigtes Königreich (0,8%) und andere (9,3%).