Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht zum Wochenstart ganz im Zeichen einer leichten Konsolidierung nach zwei Gewinnwochen. Der Leitindex SMI weitet denn auch seine Auftaktverluste in den ersten Handelsminuten leicht aus. Er folgt damit den insgesamt schwächeren Vorgaben aus Übersee. Dort hat die Wall Street am Freitag die dritte Woche in Folge schwächer geschlossen und auch in Asien fällt der Wochenstart verhalten aus. Zudem fehlen wichtige Impulse, da die Börse in Tokio erst am Mittwoch wieder öffnet.

Weltweit steige angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen etwa in Europa die Sorge vor einer erneuten Virus-Welle. Sie würde die ohnehin etwas holprige wirtschaftliche Erholung gefährden, sind sich Marktteilnehmer einig. Darüber hinaus nehme die Unsicherheit im Vorfeld der US-Wahlen zu. Ein Konjunkturpaket erscheine noch vor November immer unwahrscheinlicher. Zudem droht bei der Frage, wie schnell der Posten der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg am Obersten Gerichtshof besetzt werden soll, ein weiterer Konflikt zwischen den beiden politischen Lagern in den USA.

Der SMI verliert gegen 09.20 Uhr um 0,61 Prozent auf 10'474,72 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,91 Prozent auf 1'582,67 und der breite SPI um 0,60 Prozent auf 12'992,60 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln fallen 26, drei gewinnen und Nestlé sind unverändert.

Vor allem Finanzwerte kommen erneut unter erhöhten Abgabedruck. Neben Julius Bär (-2,7%) fallen die UBS und die CS um jeweils mehr als 2 Prozent. Aber auch die Versicherer Swiss Re, Swiss Life und Zurich sind mit Verlusten zwischen 2,0 und 1,6 Prozent auf den Verkaufslisten. Berichte zum Thema Geldwäsche sorgen für negative Schlagzeilen für die Bankenbranche. Die UBS stehen mit Berichten um Übernahmepläne noch zentraler im Rampenlicht.

Dass der Markt nicht noch mehr verliert, verdankt er den drei Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche, die sich mit einem unveränderten Kurs bis -0,4 Prozent besser als der Markt halten.

hr/rw