Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche veröffentlicht am Mittwoch, 24. April, Umsatzzahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2024. Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2024E
(in Mio Fr.)           AWP-Konsens     Q1 2023A     

Umsatz Gruppe            14'551         15'322          
Umsatz Pharma            10'989         11'699          
- Herceptin                 359            477          
- Rituxan                   357            459          
- Avastin                   316            416          
- Ocrevus                  1675           1636          
- Tecentriq                 911            920          
- Perjeta                   932           1049          
- Hemlibra                 1088           1034          
- Evrysdi                   391            363             
- Vabysmo                   798            432          
Umsatz Diagnostics         3561           3623          

FOKUS: Nachdem der starke Franken dem Pharmakonzern in den letzten Monaten des vergangenen Geschäftsjahres noch deutlich zu schaffen gemacht hat, dürfte Roche von dieser Seite für die ersten drei Monate 2024 etwas weniger Druck gesehen haben, sind sich Analysten einig. Beim Umsatz dürfte sich die jüngsten Franken-Abschwächung noch mit einer Belastung von etwa einem Prozent niederschlagen und beim Kerngewinn je Aktie mit 3 Prozent, meint etwa Morgan Stanley.

Insgesamt dürfte dieses erste Quartal zu den schwächsten in diesem Jahr zählen, heisst es weiter bei der ZKB: Dies liegt auch daran, dass sich in den ersten drei Monaten noch einmal die weggefallenen Covid-19-Umsätze bemerkbar machen dürften. Nach dem ersten Quartal sei dieser Effekt sozusagen ausgewaschen, hatte das Roche-Management selbst immer wieder betont. Laut ZKB dürfte es die Einnahmen in der Diagnostik-Sparte mit 0,3 Milliarden Franken belasten und in der Pharmasparte mit 0,6 Milliarden, was vor allem auf das Mittel Ronapreve zurückzuführen sei.

Darüber hinaus dürften sich Investoren für die Frage interessieren, wie das Roche-Management grösseren Akquisitionen und therapeutischen Schwerpunktbereichen gegenübersteht. Dabei dürfte ein besonderer Fokus auf den Therapiebereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit liegen. Vor diesem Hintergrund warten Marktteilnehmer auch gespannt auf Entscheidungen zur Priorisierung der Pipeline, um die F&E-Produktivität zu verbessern.

ZIELE: Wie üblich hat das Roche-Management zum Jahresstart eine vorsichtige Prognose ausgegeben. Zu konstanten Wechselkursen gehen die Konzernlenker von einem Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Unterdessen dürften die Einbussen durch Nachahmerprodukte und die weggefallenen Corona-Umsätze 2024 weniger stark belasten. Nachahmer dürften nochmals etwa 1,6 Milliarden an Umsatz kosten, während von Covid-Seite nach dem ersten Quartal kaum noch Nachwehen zu spüren sein dürften.

PRO MEMORIA: In den vergangenen Wochen ist es vor allem der Diagnostik-Sparte gelungen, mit verschiedenen Tests auf sich aufmerksam zu machen. Neben drei Gerinnungstests, mit denen der Konzern zur Schlaganfallprävention beiträgt, hat Roche auch neue Daten zu seinem Messgerät für Diabetiker veröffentlicht.

Im Bereich der Alzheimer-Forschung haben die Basler von der US-Arzneimittelbehörde (FDA) den sogenannten Breakthrough-Status für den Bluttest "Elecsys pTau217-Assay" erhalten. Einem Malaria-Test erteilte die US-Behörde zudem die Zulassung. In der EU-wiederum hat Roche für ein Brustkrebs-Begleitdiagnostikum die sogenannte CE-Kennzeichnung erhalten.

Darüber hinaus treibt Roche den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Diagnostik voran. So arbeitet Roche mit PathAI zusammen. Gemeinsam entwickeln sie Algorithmen für die digitale Pathologie mit künstlicher Intelligenz.

Im Pharmageschäft zogen Studienergebnisse zu einem Blutdrucksenker das Interesse auf sich. Zusammen mit dem US-Unternehmen Alnylam hat der Pharmakonzern positive Ergebnisse mit dem Medikament Zilebesiran erzielt.

Wie Novartis, plant auch Roche einen Abbau von Stellen. Insgesamt seien von den Abbaumassnahmen "voraussichtlich weniger als 340" Personen im Bereich Pharma-Product Development betroffen, erklärte seinerzeit ein Konzernsprecher auf Anfrage.

AKTIENKURS: Die Genussscheine von Roche gehören seit Anfang Jahr zu den schwächsten Blue Chips. Während sich der Gesamtmarkt (SMI) seitwärts bewegt hat, haben die Genussscheine von Roche gut 9 Prozent nachgegeben. Bereits im 2023 entwickelten sich die Titel unterdurchschnittlich.

Website: www.roche.com

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