Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag etwas schwächer erwartet. Nach wie vor hat die Coronakrise die Märkte fest im Griff. Die rasante Ausbreitung des Virus in den USA sorgt verstärkt für Konjunktursorgen. Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump zudem die Märkte erschreckt, als er die Bürger auf sehr schwierige Wochen einstellte. Das Weisse Haus befürchtet nach einer Prognose zwischen 100'000 und 240'000 Toten.

Mit Spannung warten die Anleger auf Konjunkturzahlen aus den USA, die zeigen, wie stark die Pandemie die weltgrösste Volkswirtschaft beeinträchtigt. Am Nachmittag werden die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Die vor einer Woche publizierten Zahlen zeigten einen Anstieg der Erstanträge etwa um das Zehnfache auf rund 3,3 Millionen. Das war der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung. Am Freitag dürfte sich dann zeigen, wie stark sich die Krise bereits im März in der vom Arbeitsministerium erhobenen Arbeitslosenrate niedergeschlagen hat.

Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI büsst um 8.25 Uhr 0,27 Prozent auf 9'144,26 Punkte ein. Am Vortag war der Leitindex um 1,54 Prozent gefallen. Die SMI-Werte verlieren zwischen 0,18 und 0,42 Prozent.

Aus charttechnischer Sicht ist der SMI laut Händlern nun nicht mehr ganz so überkauft. Dennoch sei nun mit einer Konsolidierung der Entwicklung bzw. Erholung seit Tiefpunkt zu rechnen. Der SMI dürfte aber um 8'700 Zählern spätestens Boden finden, sagt ein Händler. Gegen oben sei der SMI bei 9'200 "gedeckelt".

Die Abschläge halten sich in insgesamt bisher Grenzen. Den stärksten Kursrückgang verbuchen mit 0,42 Prozent Credit Suisse, ABB (-0,40%) und UBS (-0,37%).

Am breiten Markt stehen die Aktien des Flughafen Zürich mit 2,1 Prozent im Minus. Manfirst hat den Titel auf "Sell" von "Hold" und das Kursziel auf 90 von 130 Franken gesenkt.

Unter Druck geraten könnten zudem die Aktien von Georg Fischer (-0,3%) und Feintool. Georg Fischer führt im Zusammenhang mit der Coronakrise Kurzarbeit ein und verzichtet auf eine Prognose für 2020.

Feintool will an der Generalversammlung über die Aussetzung der Dividendenzahlung abstimmen lassen.

Die Aktien von Leonteq (-1,6%) werden ex-Dividende von 0,50 Franken gehandelt.

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