Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert zum Wochenschluss eine Spur fester. Die Anleger wagten sich nicht recht aus der Deckung, heisst es am Markt. Zwar komme es bei Aktien, die zuletzt überdurchschnittlich gelitten hätten, vielfach zu einer technischen Gegenbewegung. Dies seien aber meist Deckungskäufe vor dem Wochenende und keine Neuengagements. Impulse, die dem Markt eine klare Richtung geben könnten, fehlten aber. Firmenabschlüsse seien dünn gesät. Am Nachmittag werden allerdings aus den USA zahlreiche Daten veröffentlicht.

Möglicherweise beunruhige das Coronavirus, dessen mögliche Folgen derzeit nach unten gespielt würden, die Anleger doch stärker, heisst es am Markt. Denn die erhoffte Trendwende bei den Ansteckungen sei noch nicht eingetreten. Im Gegenteil, nimmt die Zahl der mit dem Coronavirus Erkrankten und der Todesfälle weiter zu und immer mehr Unternehmen weisen zudem auf mögliche Verzögerungen und Produktionsunterbrechungen im Zusammenhang mit dem Virus hin.

Der SMI notiert gegen 09.15 Uhr um 0,12 Prozent höher bei 11'105,15 und der umfassende SPI 0,16 Prozent auf 13'378,02 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, steigt um 0,19 Prozent auf 1'708,82 Zähler. 25 der 30 SLI-Titel legen zu und 5 geben nach.

Den stärksten Abschlag verbuchen die PS von Schindler (-1,7%). Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler ist im vergangenen Geschäftsjahr zwar weiter gewachsen. Aber der Gewinn fiel mit 929 Millionen Franken leicht unter den Erwartungen der Analysten von 939 Millionen aus.

Ebenfalls schwächer sind Roche (-0,6%). Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg vom Vortag. Denn die Nachricht, dass der Pharmakonzern in China die Zulassung für Tecentriq in Kombination mit einer Chemotherapie als Erstlinien-Therapie gegen Lungenkrebs erhalten hat, müsste eigentlich dem Kurs helfen, heisst es.

Mit den Anleiten von Novartis (-0,3%) und Givaudan (-0,03%) befinden sich weitere defensive Titel auf der Verkaufsliste.

Gefragt sind dagegen Nestlé (+0,8%), die einen Teil der Vortageseinbusse von 2,2 Prozent aufholen. Der Nahrungsmittelmulti hat mit dem Jahresabschluss die Anleger enttäuscht.

Auch Logitech (+0,7%) setzen zu einer Erholung an.

Die Aktien von Zurich (+0,6%) setzen den Aufwärtstrend vom Vortag fort.

Die beiden Grossbankaktien Credit Suisse (+0,5%) und UBS (+0,4%) tendieren ebenfalls fester.

SGS steigen um 0,6 Prozent. Der Inspektionskonzern hat ein Aktienrückkaufprogramm über 200 Millionen Franken angekündigt.

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