Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Das Start-up Thrasio, das Milliarden Dollar für den Aufkauf von Verbrauchermarken auf Amazon eingesammelt hat, steht Kreisen zufolge vor dem Konkurs. Thrasio habe mit den rückläufigen Online-Ausgaben nach der Pandemie zu kämpfen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Unternehmen ist ein sogenannter "Amazon-Aggregator", der Anbieter auf dem Online-Marktplatz aufkauft und dann versucht, deren Umsatz und Gewinn zu steigern.

Das Start-up hatte 2021 bekannt gegeben, dass es von den Investoren Advent International und Silver Lake sowie anderen Private-Equity- und Risikokapitalfirmen eine Finanzierung in Höhe von insgesamt 3,4 Milliarden Dollar erhalten hatte. Zu diesem Zeitpunkt kaufte Thrasio nach eigenen Angaben im Durchschnitt 1,5 Unternehmen pro Woche und wurde ab 2021 mit 5 bis 10 Milliarden Dollar bewertet.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Baubeginne/-genehmigungen Oktober 
          Baubeginne 
          PROGNOSE: -0,6% gg Vm 
          zuvor:    +7,0% gg Vm 
          Baugenehmigungen 
          PROGNOSE: -1,6% gg Vm 
          zuvor:    -4,4% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.526,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.884,75  -0,1% 
Nikkei-225                33.585,20  +0,5% 
Hang-Seng-Index           17.448,22  -2,2% 
Kospi                      2.469,97  -0,7% 
Shanghai-Composite         3.050,21  -0,0% 
S&P/ASX 200                7.049,40  -0,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Leichter - Am kräftigsten nach unten geht es an der Börse in Hongkong. Belastet wird das Sentiment von Alibaba. Die Aktie knickt um 10 Prozent ein. Der Technologieriese hatte am Donnerstag nach Handelsschluss in Asien der geplanten Ausgliederung seiner Cloud-Sparte eine Absage erteilt. Im Gefolge geben auch andere Sektorwerte deutlich nach. So büßen Beidu 5,5 Prozent ein und Meituan 3,6 Prozent. Chinesische Immobilienwerte geben nach den Vortagesabgaben erneut nach. Nomura erwarten, dass Chinas Immobilienmarkt nach den verhaltenen Preisdaten für neue Häuser am Donnerstag noch nicht die Talsohle erreicht habe. China Evergrande verlieren 3,6 Prozent, Shimao geben 1,6 Prozent und China Vanke 2,0 Prozent ab. Die Börse in Tokio hat sich von anfänglich leichten Abgaben wieder erholt. In Australien gab der S&P/ASX 200 um 0,1 Prozent nach, belastet von Konsum- und Finanzwerten.

US-NACHBÖRSE

Applied Materials hat im vierten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen und auch der Ausblick für das laufende Quartal lag über den Erwartungen. Die Aktie gab dennoch 7,6 Prozent nach. Medienberichten zufolge hat das US-Justizministerium Ermittlungen eingeleitet, weil der Konzern Anlagen ohne die erforderlichen Lizenzen an ein chinesisches Unternehmen geliefert haben soll. Gap machten einen Kurssprung um 17,1 Prozent nach oben. Der Bekleidungseinzelhändler hat für das dritte Quartal über den Erwartungen liegende Ergebnisse und höhere Gewinnspannen gemeldet, was auf nachlassenden Druck zu Preissenkungen zurückzuführen sei. Der Jahresausblick wurde bestätigt. Der Discounter Ross Stores (+6,3%) hat im dritten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet und die Jahresprognose angehoben. Goodyear Tire & Rubber (+0,3%) schließt zwei Produktionsstätten in Deutschland, um die Produktionskosten zu senken und die Wettbewerbsposition in der EMEA-Region zu verbessern. Betroffen sind die Werke in Fürstenwalde und Fulda. Chargepoint knickten um 30 Prozent ein. Das Unternehmen hat seine Umsatzprognose für das dritte Quartal gesenkt. Zudem wurde ein neuer CEO eingesetzt und die Suche nach einen neuen CFO eingeleitet.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.945,47        -0,1%      -45,74      +5,4% 
S&P-500              4.508,24        +0,1%        5,36     +17,4% 
Nasdaq-Comp.        14.113,67        +0,1%        9,84     +34,9% 
Nasdaq-100          15.833,17        +0,1%       16,00     +44,7% 
 
                     Donnerstag   Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien)   896 Mio     993 Mio 
Gewinner             1.086       1.587 
Verlierer            1.761       1.275 
Unverändert             89          88 
 

Wenig verändert - Die Luft werde nach dem rasanten Anstieg der vergangenen Wochen nun allmählich dünn, sagten Händler. Unter den US-Konjunkturdaten standen vor allem die wöchentlichen Erstanträge im Fokus. Diese waren stärker als erwartet gestiegen. Die Daten deuteten auf eine Entspannung am Arbeitsmarkt hin und stützten ebenfalls die Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die Fed. Unter den Einzelwerten ging es für Cisco Systems um 9,9 Prozent nach unten, nachdem der Netzwerkausrüster die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt hatte. Walmart sanken um 8,1 Prozent. Der US-Einzelhandelskonzern hatte zwar mehr umgesetzt und verdient als erwartet, mit seiner erhöhten Jahresprognose jedoch enttäuscht. Alibaba fielen um 9,1 Prozent. Der chinesische E-Commerce-Riese hatte den Umsatz gesteigert und wieder schwarze Zahlen geschrieben. Doch vor allem die Absage an die geplante Ausgliederung der Cloud-Sparte belastete schwer. Palo Alto Networks reduzierten sich um 5,4 Prozent. Das Cybersicherheitsunternehmen hatte Gewinn und Umsatz über den Prognosen verzeichnet. Der Ausblick enttäuschte allerdings.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,82        -10,2        4,93       40,5 
5 Jahre                  4,42         -9,7        4,52       42,4 
7 Jahre                  4,46         -9,9        4,56       49,2 
10 Jahre                 4,45         -8,1        4,53       56,5 
30 Jahre                 4,62         -7,7        4,70       64,9 
 

Die Renditen gaben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Hier war es zu einer Gegenbewegung nach dem Absturz am Dienstag im Zuge der niedriger als erwartet ausgefallener US-Inflationsdaten gekommen. Nun stützten Arbeitsmarktdaten und Importpreise die Notierungen.

DEVISEN


           zuletzt  +/- %      00:00   Do, 8:35    % YTD 
EUR/USD     1,0854  +0,0%     1,0854     1,0844    +1,4% 
EUR/JPY     163,44  -0,1%     163,58     164,14   +16,4% 
EUR/GBP     0,8742  +0,0%     0,8741     0,8758    -1,2% 
GBP/USD     1,2415  -0,0%     1,2417     1,2381    +2,7% 
USD/JPY     150,58  -0,1%     150,72     151,36   +14,8% 
USD/KRW   1.297,30  +0,4%   1.292,28   1.295,89    +2,8% 
USD/CNY     7,1595  +0,0%     7,1573     7,2556    +3,8% 
USD/CNH     7,2496  +0,1%     7,2454     7,2602    +4,6% 
USD/HKD     7,7968  -0,1%     7,8023     7,8058    -0,2% 
AUD/USD     0,6471  +0,0%     0,6470     0,6481    -5,0% 
NZD/USD     0,5959  -0,2%     0,5971     0,5982    -6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD  36.411,08  +0,4%  36.262,17  37.486,11  +119,4% 
 

Der Dollar tendierte wenig verändert. Mit den stärker als erwartet gestiegenen Erstanträgen fanden Anleger einen weiteren Grund für Wetten, dass Zinserhöhungen vorbei sein könnten.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL      zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    72,98         72,9  +0,1%    +0,08  -5,6% 
Brent/ICE    77,46        77,42  +0,1%    +0,04  -5,1% 
 

Für die Ölpreise ging es deutlich nach unten um bis zu knapp 5 Prozent. Auslöser für die aktuelle Abwärtsbewegung waren am Vortag die gestiegenen US-Rohöllagerbestände. Hinzu kam die Sorge über die Nachfrageschwäche Chinas.

METALLE


                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.984,38  1.981,25  +0,2%    +3,13   +8,8% 
Silber (Spot)     23,82     23,98  -0,7%    -0,16   -0,6% 
Platin (Spot)    897,50    897,40  +0,0%    +0,10  -16,0% 
Kupfer-Future      3,70      3,70  +0,0%    +0,00   -2,8% 
 

Mit den gesunkenen Marktzinsen rückte Gold um rund 1 Prozent vor.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

GOODYEAR

Der US-Reifenhersteller Goodyear plant im Zuge seiner Restrukturierung die Schließung von zwei Produktionsstandorten in Deutschland. Die Werke in Fürstenwalde und Fulda sollen dauerhaft geschlossen werden, wodurch rund 1.750 Arbeitsplätze wegfallen, wie aus einer Mitteilung des Konzerns an die US-Börsenaufsicht hervorgeht. Goodyear Tire & Rubber will damit seine Produktionskosten senken und seine Wettbewerbsposition in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) verbessern.


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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/err/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 17, 2023 01:30 ET (06:30 GMT)