Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag fester in die Sitzung gestartet. Der am vergangenen Donnerstagnachmittag eingeleitete Aufschwung findet damit vorerst eine Fortsetzung. Die Vorgaben aus den USA sind klar positiv, wobei die US-Aktien den Grossteil der Gewinne vom Montag bereits während der Börsenöffnungszeit in Europa erreicht hatten. Schwache Konjunkturdaten zum Geschäftsgang der Industrie in den USA haben einmal mehr Hoffnungen auf eine langsamere Anhebung der Leitzinsen durch die US-Notenbank geschürt. Unterstützung kam aber auch von der fiskalpolitischen Wende in Grossbritannien. Dies habe die Märkte beruhigt, so ein Kommentar der Credit Suisse.

Dass die Aktienmärkte in ihrer Baisse bereits den Talboden erreicht haben, wird allerdings weiterhin bezweifelt. "Trotz des gestrigen Risikorallys bleiben wir bei unserem Ausblick für Aktien vorsichtig, da durch die hohe Inflation, die aggressive geldpolitische Straffung und die höhere Rezessionsgefahr Risiken bestehen", heisst es in der Einschätzung der CS weiter. Und auch die ZKB bleibt bei ihrer "vorsichtigen und skeptischen" Einschätzung der Finanzmärkte.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,54 Prozent höher bei 10'555,40 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,94 Prozent auf 1590,55 Punkte zu und der breite SPI 0,49 Prozent auf 13'482,78 Punkte. Innerhalb des SLI notieren 28 Titel höher und 2 tiefer.

Im Rampenlicht stehen die Genussscheine von Roche, welche nach der Publikation von Quartalszahlen gegen den Trend 0,8 Prozent nachgeben und damit das Schlusslicht im SLI bilden. Insbesondere im Pharmageschäft blickt das Pharmaunternehmen auf ein schwieriges drittes Quartal zurück. Die Analysten haben im Vorfeld den Umsatzrückgang in diesem Geschäftszweig unterschätzt.

Neben Roche geben einzig Sonova (-0,04%) leicht nach, zurückgebunden durch eine Rückstufung durch die Credit Suisse auf "Neutral" von "Outperform" sowie eine deutliche Kurszielsenkung durch die Deutsche Bank, welche sich dabei beide auf den Investorentag von vergangener Woche beziehen.

Swiss Re (+1,7%) legen dagegen trotz Ankündigung hoher Schäden im Zusammenhang mit dem Hurrikan "Ian" zu. Ganz überraschend kommen die Zahlen nicht, entsprechend werden sie nicht negativ aufgenommen. Positiv bewertet wird derweil die Bestätigung der Mittelfiele bis 2024.

Die grössten Gewinne bei den Blue Chips verzeichnen derzeit VAT (+3,5%) und AMS Osram (+3,0%), gestützt von der starken Nasdaq am Vorabend.

CS (+1,1%) fallen dagegen für einmal im breiten Mittelfeld nicht auf. Zu CS gibt es in den Medien erneut Spekulationen über mögliche Spartenverkäufe.

cf/uh